LK 1068, 620 550/264 930. Höhe 270 m.
Datum der Grabung: 14. Juli-8. August 1986.
Neue Fundstelle.
Notgrabung. Grabungsfläche ca. 150 m².
Siedlungsvorgelände, Nähe Gräberfeld.

Anlässlich eines Umbaus der Tankstelle «Shell» stiess man beim Baggeraushub anstelle der entlang der westlichen Ausfallstrasse erwarteten frührömischen Urnengräber auf verschiedene Kieselniveaux (Kieseldurchmesser um 5-15 cm), in deren oberstes ein Graben eingetieft war. Ob dieser Befund mit dem (nur noch als ca. 5 cm dicke, verbackene Linse fassbaren) römischen Strassenkoffer, der in der nördlichen Grabungsfläche angeschnitten wurde, in direktem Zusammenhang steht, wird erst eine genauere Aufarbeitung zeigen. Vorläufig lässt sich festhalten, dass der Graben geradlinig in Ost-West Richtung und etwa parallel zur römischen Ausfallstrasse verläuft.

Archäologische Kleinfunde: im RM Augst (FK C2801-C2832). Wichtigste Funde: viel Keramik (32 Fundkomplexe); Denar des Elagabal (218-222), Bronzemünzen der Antonia (41-54), des Vespasian (69-79) und des Constantius II oder Constans (341-348), Messingmünze des Hadrian (117-138). Nadelfragment einer Fibel und Fingerring aus Bronze, Spielwürfel aus Bein sowie einige Bleifragmente und Eisennägel.
Faunistisches Material: im RM Augst (FK C2801-C2832).
Probenentnahmen: 2 Materialproben aus der Grabeneinfüllung.
Datierung: archäologisch. Aufgrund des keramischen Materials lässt sich die Einfüllung des Grabens vorläufig in das späte 1. Jh. n. Chr. datieren. Das vom Graben durchstossene Kieselniveau, das nicht sicher dazugehörige, hier gefasste Trassee der römischen Strasse und der Aushub des Grabens sind wohl einige Jahrzehnte früher anzusetzen.
AMABL, Habt. Augusta Raurica, D. Schmid.