LK 1072, 2705 792/1262585. Höhe 497 m
Datum der Grabung: 11.4.-31.8.2016
Neue Fundstelle.
Geplante Notgrabung (Ausbau Bahnanlage). Grösse der Grabung 880 m².
Siedlung. Gräber.

Das Bauprojekt der SBB an der Bahnstrecke Winterthur-St. Gallen, rund 2.5 km nordwestlich von Elgg ZH und ganz in der Nähe einer bestehenden archäologischen Zone (prähistorische Einzelfunde, mittelalterliche Siedlungsreste), löste im Jahr 2015 Baggersondierungen der Kantonsarchäologie Zürich aus. Dabei stiess man in zwei Bereichen auf römische Siedlungsreste. In der Folge wurde 2016 eine Notgrabung durchgeführt.
Die Befunde und Funde stammen aus verschiedenen Perioden: Mit mehreren Pfostengruben, einer möglichen Feuerstelle und fünf Brandgräbern datiert die älteste Belegungsphase in die Spätbronzezeit. Diese Überreste kamen 50-200 m vom engeren Grabungsareal entfernt zum Vorschein.
In den eigentlichen Grabungsflächen traf man zuunterst auf Schichten mit Fundmaterial aus der späten Latène- oder der augusteischen Zeit; ihr sind nur wenige Pfostengruben zuzuordnen. Die darüberliegenden Ablagerungen datieren ins 1.-2. Jh. n. Chr. und bestehen aus Überresten vielleicht von Werkstätten. Mehrere Gruben, ein Graben mit Brandrötungen sowie eine grössere Anzahl von Pfostengruben waren erhalten. Eine rechteckige Steinkonstruktion aus sechs grossen Sandsteinen sowie eine Abbruchschicht mit mehreren Steinansammlungen gehören vermutlich zur selben Benutzungsphase. Zwischen den Befunden verläuft eine Strasse, die mehrmals erneuert wurde, wie drei übereinanderliegende Kiesschichten bezeugen. Überdeckt waren die Befunde von einer Kiesschicht, die ebenfalls als Strasse interpretiert wird.

Archäologische Funde: Keramik, Baukeramik, Knochen, Münzen, Metall.
Probenentnabmen: C14-Proben, Sedimentproben.
Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit; Spätlatènezeit oder augusteisch; Römische Zeit. - C14 in Bearbeitung.
KA ZH, S. Streit.