LK 1199, 2822 364/1 925 000. Höhe 1670 m.
Datum der Grabung: 11.8.2021.
Neue Fundstelle.
Ungeplante Notgrabung (Strassenbau). Grösse der Grabung ca. 5 m².
Siedlung? Sonstiges.
Ende Juli 2021 entdeckte der Bündner Kantonsarchäologe bei einem Ferienspaziergang eine stark überdeckte Holzkohleschicht in einer Hangböschung nördlich von Vnà, am Fahrweg in die Val Sinestra. Der Geländeaufschluss entstand aufgrund des dortigen Wegeausbaus und der damit verbundenen Erstellung einer Trockensteinmauer. Am 11.8.2021 wurde der ca. 5.5 m lange Profilaufschluss von zwei Mitarbeitenden des AD GR gereinigt und dabe folgende Schichtabfolge dokumentiert. Unterhalb des ca. 0.4 m starken humosen Oberbodens zeigte sich eine gut 0.7 bis ca. 1.5 m mächtige Hangschuttablagerung. Dieses Schichtpaket deckelt eine bis ca. 0.1 m dicke holzkohlehaltige Schicht, mit kantigen Steinen an deren Unterkante, nach Westen klar begrenzt, nach Osten ausdünnend. Auffallend war, dass die in dieser Schicht enthaltenen Holz(kohle)stücke schlecht bzw. teilweise kaum verbrannt waren. Darunter war zudem eine deutliche, sicherlich durch Hitzeeinwirkung entstandene Rotfärbung des anstehenden glazialen Sediments sichtbar. Ein C14-Datum ordnet die Holzkohleschicht grob in die Mitte des 7. Jts. v. Chr. ein.
Besonders hervorzuheben ist weiter ein ca. 2 m durchmessender Grubenbefund. Die gesamte Ausdehnung dieser Struktur konnte im Profilausschnitt nicht erfasst werden, da sie unter das aktuelle Strassenniveau bzw. im Osten unter einen Steinblock läuft. Die Grube, die relativ steil nach Osten abfällt, zeigt mehrere Phasen: an der Grubensohle war ein Holzkohlepaket festzustellen, das nach Ausweis eines C14-Datums in die Mitte des 3. Jt. v. Chr. gehört. Zu einem (späteren?) Zeitpunkt wurde die Grube verfüllt und von einer 5-6 cm starken, holzkohlehaltigen Ablagerung überdeckt. Die Ausdehnung dieser Schicht wurde wiederum nicht vollständig erfasst. Bei der Reinigung des Profils konnten keinerlei Kleinfunde geborgen, sondern lediglich Holzkohleproben entnommen werden. Der zufällig entdeckte Aufschluss liegt heute in einem als Wiesenfläche genutzten Landwirtschaftsgebiet, im Waldrandbereich und abseits bekannter archäologischer Gebiete (etwa bei Ramosch oder dann weiter entfernt im Silvrettagebirge). Das lokale Geländerelief zeigt deutliche (ältere) Terrassierungen, war aber ursprünglich anders beschaffen, wie der Schichtenverlauf unterhalb des heutigen Oberbodens zeigt. Das lokal begrenzte Holzkohleniveau aus der Mitte des 7. Jts. v. Chr. und insbesondere der mehrphasige endneolithische Grubenbefund aus dem 3. Jt. v. Chr. lassen auf menschliche Aktivitäten in diesem Gebiet schliessen. Mangels Artefakten und flächiger Strukturen lassen sich jedoch keine genaueren Aussagen dazu machen. Trotzdem stellt der unscheinbare Befund einen wichtigen Beitrag zur subalpinen Landschafts- und Besiedlungsgeschichte des Unterengadins dar - insbesondere zur wohl weiterhin unterschätzten menschlichen Präsenz im Neolithikum.
Archäologische Funde: Keine.
Probenentnahmen: Holzkohle.
Datierung: Mesolithisch bzw. neolithisch. - C14. BE-17127.1.1, 7647 ± 33 BP, 6587-6432 BC, cal 2 sigma; BE-17128.1.1, 3979 ± 28 BP, 2576-2409 BC, cal. 2 sigma.
AD GR, Th. Reitmaier und Ch. Walser.
Valsot GR, Vnà, Runkèt
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Dettagli della cronacha
Comune
Valsot
Cantone
GR
Località
Vnà, Runkèt
Coordinate
E 2823045, N 1192114
Altitudine
1670 m
Numero del sito cantonale
--
Numero dell'intervenzione cantonale
--
Nuovo sito
Sì
Campionamento
legno / carbone
analisi
14C
istituzione
--
Data della scoperta
--
Superficie (m2)
5 m2
Data di inizio
11 agosto 2021
Data di fine
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Metodi di datazione
14C
Anno di pubblicazione
2022
Epoca
Neolitico, Paleolitico, Mesolitico
Tipo di sito
abitato
Tipo di intervenzione
Scavo (Scavo di salvataggio)
Mobiliare archeologico
xx
ossa
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materiale botanico
legno / carbone
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