(Kat.-Nr. 1073, 2107) LK 1051, 690 170/275 060. Höhe 373 m. Datum der Sondierungen: 5.9., 10.9., 16./17.9., 24.9., 3.10. und 17.-23.10.2014. Neue Fundstelle. Sondierung/Baubegleitung (Kiesabbau). Fundschicht. Siedlung?

Die Erweiterung der Kiesgrube Toggenburger in Niedermarthalen machte Sondierungen und eine baubegleitende Überwachung der Aushubarbeiten auf der ca. 3700 m² großen Fläche nötig. In einer 40-50 cm mächtigen Schwemmschicht des nördlich angrenzenden Mederbachs kam beim Absuchen mit dem Metalldetektor neben neuzeitlichen Metallobjekten ein Ringfragment aus Bronze zum Vorschein. Die Schwemmschicht enthielt auch prähistorische Keramik; anthropogene Strukturen jedoch fehlten. Das massiv gegossene Ringfragment mit plankonvexem Querschnitt ist reich verziert mit Querstrichgruppen, konzentrischen Halbkreisen und Leiterbändern (Abb. 5). Aufgrund seines Dekors, der Ringbreite und der Form des Querschnitts lässt es sich mit Beinringen vom Typ Cortaillod vergleichen, die während der Spätbronzezeit in Mode waren. In einer dunkelbraunen, tonigen Siltschicht direkt über dem anstehenden Schotter fand sich eine ovale, 90 × 60 cm große Grube. Sie war mit brandgerötetem Lehm, Holzkohle und einem Bergkristallabschlag verfüllt. Eine C14-Probe soll über die Datierung Klarheit verschaffen. In verschiedenen Arealen des Kiesabbaugebiets Im Steinacker in Marthalen wurden seit den 1950er-Jahren archäologische Überreste wie eine prähistorische Hockerbestattung, spätbronzezeitliche Siedlungsgruben, eine spätlatènezeitliche Siedlung, frühmittelalterliche Gräber und Siedlungsreste entdeckt (s. Eisenzeit, Marthalen ZH, Schützenhausstrasse).

Archäologische Funde: Bronzebeinring, Keramik, Bergkristallabschlag, Metallobjekte (Bronzeschlüssel, Nägel, Drähte). Probenentnahmen: Holzkohle (C14 in Bearbeitung). Datierung: archäologisch. Neolithikum(?); Bronzezeit; Neuzeit. KA ZH, Ch. Hartmann und J. Hessel.