LK 1031, 2685250 / 1283200. Höhe 442 m.
Datum der Grabung: 29.5.-12.6.2015
Neue Fundstelle.
Ungeplante Notgrabung (Erweiterung eines bestehenden Lager- und Produktionsgebäudes). Grösse der Grabung 3500 m².
Siedlung. Grab.

Aufgrund eines Luftbildes aus dem Jahre 1989, auf dem zwei rechteckige und eine lineare Struktur zu erkennen sind, war das Gebiet bereits früh als Archäologische Schutzzone ausgewiesen. Daher wurde beschlossen die Erdarbeiten für den Neubau archäologisch zu begleiten. Dabei wurde festgestellt, dass aus bisher unerklärlichen Gründen der Bau des bereits bestehenden Gebäudes (erstellt 2009) nicht archäologisch begleitet worden war.
Das Gelände liegt in der Klettgauer Ebene am südlichen Ende eines Bachschuttkegels des Quartär. Es wurde bis anhin mit Ackerbau bewirtschaftet und fällt nur leicht von Nord nach Süden hin ab.
Eine erste Begehung der Bauparzelle fand unmittelbar nach dem Abhumusieren statt. Bereits in diesem Stadium zeichneten sich an verschiedenen Stellen Stein- und Keramikkonzentrationen ab. Daraufhin wurde der Bereich mit dem Bagger fein abgezogen. Im Anschluss lagen 65 Befunde frei. Alle waren in den anstehenden Kalkschotter eingetieft. Ein Geh- oder Benutzungshorizont war nicht mehr festzustellen. Beim Grossteil der Befunde handelt es sich sicher oder vermutlich um Pfostengruben. Zudem wurde ein Grubenhaus freigelegt. Alle genannten Reste dürften zu einer frühmittelalterlichen Siedlung gehören. Es sind dies die ersten frühmittelalterlichen Siedlungsspuren in Beringen. Bisher war nur die Lage der frühmittelalterlichen Bestattungen bekannt. Sie liegen rund 500 m weiter nordöstlich auf einer leicht erhöhten Geländeterrasse.
Der Siedlungsausschnitt war für das Rekonstruieren von Gebäudegrundrissen zu klein. Die Befunde konzentrierten sich auf den Ostrand der Bauparzelle gegen das bereits bestehende Produktionsgebäude hin. Bei dessen Errichtung im Jahr 2009 muss also ein Grossteil der Siedlungsbefunde unbeobachtet zerstört worden sein, womit wertvolle Informationen zur frühmittelalterlichen Besiedlung von Beringen für immer verloren gingen.
Nebst den frühmittelalterlichen Siedlungsresten wurden zwei Keramikkonzentrationen dokumentiert, die wohl als bronzezeitliche Urnenbestattungen zu deuten sind. Die Freilegung der beiden im Block geborgenen Befunde steht noch aus.

Archäologische Funde: Keramik, Tierknochen.
Datierung: archäologisch. Bronzezeit?; Frühmittelalter.
KA SH.