LK1027, 699200/262700. Höhe 471 m. Datum der Grabung: 6.1.-5.6.1992. Neue Fundstelle. Geplante Notgrabung (Bauprojekt). Grösse der Grabung ca. 150 m². Siedlung.

Wegen der geplanten Überbauung im Hintergarten eines bestehenden Hauses an der Römerstrasse musste eine Fläche von ca. 150 m² untersucht werden. Die Fundstelle befindet sich etwa 20 m nördlich der heutigen Römerstrasse, unweit mehrerer schon untersuchter Fundorte (u.a. Römerstrasse 181, Römerstrasse 186 und Römerstrasse 197). Die Schichtabfolge von mehr als 4 m Höhe umfasst Befunde aus den 1. und 2. Jh. n. Chr. Unter einer Brand- und Schuttschicht konnte ein Teil eines Holzgebäudes ausgegraben werden, das mindestens zwei Bauphasen aufwies. Darunter lag ein Kiesplatz, über den von Norden nach Süden ein ca. 1 m breiter Fussweg verlief. Der Platz war über einer bis 80 cm dicken Torfschicht angelegt worden, die wegen der besonderen hydrologischen Lage entstanden war und in der sich zahlreiche Funde aus organischen Materialien erhalten haben (Holz, Leder und Korbgeflecht). Eine beträchtliche Zahl von Bauhölzern (Balken und Schindeln), hat eine wertvolle Serie von Dendrodaten geliefert. Erwähnenswert ist besonders eine um 4 v.Chr. datierte Gruppe von Bauhölzern. Ausser der für Oberwinterthur charakteristischen grossen Keramik- und Tierknochenmenge und der oben erwähnten Bauhölzer wurden 14 Münzen, eine Gemme, etwas Glas, aber kaum Baukeramik gefunden.

Datierung: archäologisch und dendrochronologisch. Augusteisch bis Mitte 2. Jh. n.Chr. Kantonsarchäologie ZH, R. Janke.