LK 1053, 719 840/263 235. Höhe 550 m.
Datum der Untersuchung: 7.1. und 5.3.2014.

Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: A. Knöpfli, Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Der Bezirk Münchwilen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz 34, 322f. Basel 1955.

Bauuntersuchung (Gebäudeumbau).
Siedlung, Einzelgebäude.
Das herrschaftliche, ummauerte Landgut ist seit 1547 als Freisitz bekannt, diente als Ort der niederen Gerichtsbarkeit und im frühen 19. Jh. als Sitz des Bezirkstatthalters von Tobel, bevor er als Mühle, dann als Stickerei und seit 1882 als Käserei genutzt wurde. Die Form des dreigeschossig gemauerten Kernbaus mit fünf Fensterachsen an der Hauptfassade und Anbau im Westen geht auf Umbauten im 19. Jh. zurück. Im Rahmen von Renovationsarbeiten führte P. Albertin im Auftrag des Amts für Denkmalpflege des Kantons Thurgau 2014 eine Bauuntersuchung durch. Nach einer ersten bereits 2011 erfolgten dendrochronologischen Untersuchung (Laboratoire Romand de Dendrochronologie), diente eine weitere Beprobung 2014 durch das Amt für Archäologie TG besonders von neu freigelegten Gerüstelementen der Absicherung und Präzisierung der damaligen Ergebnisse. Im Erdgeschoss des Kernbaus konnte eine zentrale Jochsäule um 1400 datiert werden. Eine Zwischenwand im Erdgeschoss, die Deckenkonstruktionen im Erdgeschoss und 2. Obergeschoss sowie Teile der Riegelwände stammen aus der Zeit um 1440. Der Dachstuhl über dem Kernbau wurde um 1616 errichtet. Ende des 17./Anfang 18. Jh. erfolgte eine tiefgreifende Umgestaltung des Gebäudes, neben der Ausgestaltung mehrerer Räume im Kernbau wird der westliche Anbau erstellt und 1729 eine Dachkammer eingebaut.

Probenentnahmen: Bohrkerne zur dendrochronologischen Analyse
Datierung: dendrochronologisch. Kernbau nach 1387; um 1440; Um-, An- und Ausbau um 1698; Dachkammer 1729.
Amt für Archäologie TG.