LK 1091, 2675901 / 1248397. Höhe 565 m.
Datum der Prospektion: 15.3.2016. Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: E. Meyer, Zürich in römischer Zeit. In: E. Vogt/E. Meyer/H.C. Peyer, Zürich von der Urzeit zum Mittel Alter, 137, Abb. 58, Nr. 72; 138. Zürich 1971; K. Heid, Repetitorium zur Urgeschichte - Dietikon und Umgebung. Neujahrsblatt Dietikon 18, 1965, 15.
Archäologische Prospektion (Fundstelleninventarisierung). Einzelfunde.

1941 schnitten Aushubarbeiten des Militärs in der Flur Schlatt (Schlatthölzli/Schlattacher) eine Kulturschicht an, die einige römische Keramikfragmente enthalten haben soll. Der Fundplatz befindet sich auf einem bewaldeten Hügel oberhalb von Schlieren bzw. Urdorf. Im Umkreis von 1-2 km sind mehrere römische Gutshöfe bekannt, u.a. jene von Urdorf-Heidenkeller, Uitikon-Urdorferstrasse, Schlosshügel oder Zürich-Altstetten, Loogarten. Prospektionsarbeiten im Frühling 2016 sollten den angeblich römischen Fundplatz genauer lokalisieren. Die Geländebegehungen erbrachten zwar keine Hinweise auf oberirdisch sichtbare Befunde, doch wurden zahlreiche Kleinfunde geborgen, die menschliche Aktivitäten in unterschiedlichen Zeiten belegen: Neben verschiedenen neuzeitlichen Funden (z.B. Schnallen, Knöpfe) wurden zwei römische Münzen (Sesterz des Gordianus III. 241-243 n. Chr. und As des 1./2. Jh. n.Chr.) gefunden, die in direktem Zusammenhang mit besagter Fundstelle stehen könnten, zudem wurde ein eisenzeitliches Rasiermesser entdeckt (Abb. 22). Dieser gut erhaltene Einzelfund lässt sich typologisch den Rasiermessern des Typs Endingen, Variante Cazevielle zuordnen. Bezeichnend dafür sind die auf dem Rücken angebrachten, halbkreisförmigen Ösen. Vergleichbare Fundstücke kennt man bislang nur aus Frankreich; sie werden der älteren Eisenzeit zugeordnet. Rund 600 m südöstlich der Fundstelle befinden sich mehrere bislang undatierte Grabhügel. Ein Zusammenhang mit dem Rasiermesserfund ist denkbar.

Archäologische Funde: Metall.
Datierung: archäologisch. Hallstattzeit; Römische Zeit.
KA ZH, P. Nagy.