LK 1072, 697 516/261 690. Höhe 444 m.
Datum der Grabung: 27.7.-24.10.2001.
Neue Fundstelle.
Bibliographie zur Fundstelle: F. Gut, in: 326. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur 1996, 260-262; A. Matter, R. Szostek, R. Windler, in: Archäologie im Kanton Zürich 1993-1994, Berichte der Kantonsarchäologie Zürich 13, 1996, 279-315.
Geplante Notgrabung: Strassenbau. Grösse der Grabung ca. 140 m².
Siedlung. Befestigung.

Aus den untersuchten Flächen liegen Befunde zur Stadtbefestigung der östlichen Vorstadt, der «Neustadt», vor. Deren erste Phase, andernorts in die Mitte des 13. Jh. datiert, besteht aus einem Wall, der später durch eine Mauer ersetzt wurde. Im Bereich, wo spätestens im 17. Jh. der Stadtbach durch die Befestigung geführt wurde, war im Fundament der Stadtmauer eine ältere Bauphase enthalten. Nicht ersichtlich war, ob man diesen Mauerabschnitt wegen der Einleitung des Kanals errichtet hatte. Die Stadtmauer besass zunächst keine Befestigungstürme. Erst zu einem späteren Zeitpunkt baute man den erstmals 1466 schriftlich erwähnten, 7 m langen und 5.5 m breiten «Judasturm», dessen Aussenschalen aus bossierten Tuffquadern besteht. Vor der Stadtmauer erstreckten sich eine ca. 2.5 m breite Berme und der rund 13 m breite, innere Graben, der nur im Vorfeld des Stadttors eine Kontermauer aufwies. Der auf den neuzeitlichen Bildquellen ersichtliche äussere Graben befindet sich ausserhalb der untersuchten Fläche. In den Jahren nach 1835 brach man den «Judasturm» ab und schüttete die Stadtgräben zu.

Probenentnahmen: C14-Proben, noch nicht untersucht.
Datierung: historisch. 13.-19. Jh.
KA ZH, W. Wild.