LK 1068, 621450/265430. Höhe 270 m.
Datum der Grabung: 22.4.-22.8.1996.
Bibliographie zur Fundstelle: U. Müller, JbSGUF 66, 1983, 281; JbAK 6, 1986, 147; R. Laur-Belart, bearbeitet von L. Berger, Führer durch Augusta Raurica, 5. erw. Aufl., 182f. Basel 1988.
Geplante Notgrabung (Bauprojekt Einfamilienhaus). Grösse der Grabung ca. 240 m².
Siedlung.
Strasse. Randbereich mit Graben. Steinbruchareal mit Rampe.
Die sogenannte römische Castrumstrasse wurde im 1. Jh. n. Chr. zwischen Oberstadt und Rheinübergang in der Art einer Überlandstrasse mit westseitigem Randbereich für Fußgänger, Vieh usw. und anschließendem V-förmigem Strassengraben (die letzteren beiden: ca. 4 m breit) angelegt. Wir haben deutliche Hinweise auf eine größere Sanierung der Strassenanlage in Form einer zweiten Aufkofferung.
Die später erstellten Mauern, welche das Richtungssystem der umliegenden Areale übernommen haben, zeichnen sich durch eine erstaunliche Vielfalt der Fundamentbauweise aus. Die nördlichen Mauern haben eine Bollensteinschüttung (evtl. Drainagefunktion als Ersatz des Strassengrabens), die Mauern in der Grabungsmitte sind bis UK Fundament gemörtelt (evtl. als Vorbereitung für den nachfolgenden Felsabbau) und die südliche Mauer hat einen «klassischen» Fundamentaufbau aus gelegten und gestellten Kalksteinen. Wir konnten keine Mehrphasigkeit an diesen Mauern feststellen. Da auch keine gesicherten Hinweise auf Innenräume (Ziegelversturz, Feuerstellen, Wandverputzfragmente usw.) vorliegen, könnten die O-W verlaufenden Mauern als Parzellenteiler gedient haben. Der Mauerzug parallel zur Kastellstrasse trennt den «öffentlichen Strassenbereich» vom «Gewerbeareal» ab.
Eine lokale Erweiterung des wohl schon länger existierenden Steinbruchs (Grabung 1982.01) erfolgte von Westen her. Diese wurde durch eine W-O verlaufende, bis UK Fundament gemörtelte Mauer begrenzt. Es wurden alle Schichten über dem gewachsenen Fels abgegraben und danach der anstehende Plattenkalk gebrochen.
Nach Beendigung des Abbaus wurde die dadurch entstandene Grube bis OK des noch verbleibenden Kalkfelsens aufgefüllt und darüber eine weitere W-O verlaufende Mauer errichtet. Darauf folgten zwischen diesen Mauern verschiedene Auffüllungen, welche mit einer neuen Zufahrt (Rampe) ins Steinbruchareal endeten.
Wohl im 1. Viertel des 2. Jh. n. Chr. wurde die Rampe aufgegeben und verfüllt. Später wurden alle Mauern abgebrochen und eine sogar bis UK Fundament ausgeräumt. Ob dies in Zusammenhang mit dem Bau des CASTRUM RAURACENSE geschah, muss vorläufig offen bleiben.
Das ganze Areal ist von einem 15-20 cm tiefen Reduktionshorizont mit gerollten Kalkstein- und Ziegelsplittern überdeckt. Ich interpretiere diesen Horizont als Reste von spätrömischen mittelalterlichen Pflugtätigkeiten.
Archäologische Kleinfunde: 8 Münzen (fast alle mittelkaiserzeitlich); 4 Fibeln (z. T. fragmentiert); Bronze-Ringe; ein Löffelfragment; eine Melonenperle; ein Schlangentopf; diverse TS mit Stempel, Eisen-Nägel und viel Schlacken.
Faunistisches Material: unbearbeitet.
Probenentnahmen: div. Erdproben, unbearbeitet.
Datierung: archäologisch. 1.-2. Jh. n. Chr.
Ausgrabungen Kaiseraugst, R. Glauser.
Kaiseraugst AG, Kastellstrasse, Region 19,D/F
Visualizza il PDF originale
Dettagli della cronacha
Comune
Kaiseraugst
Cantone
AG
Località
Kastellstrasse, Region 19,D/F
Coordinate
E 2621450, N 1265430
Altitudine
270 m
Numero del sito cantonale
--
Numero dell'intervenzione cantonale
--
Nuovo sito
--
Campionamento
campioni di sedimenti geoarcheologici
analisi
--
istituzione
--
Data della scoperta
--
Superficie (m2)
240 m2
Data di inizio
22 aprile 1996
Data di fine
22 agosto 1996
Metodi di datazione
archeologico
autore
--
Anno di pubblicazione
1997
Epoca
Impero romano
Tipo di sito
abitato
Tipo di intervenzione
Scavo (Scavo di salvataggio)
Mobiliare archeologico
metallo (monete), metallo (parure), metallo (strumento), ceramica, metallo (elemento architettonico (prelevato))
ossa
--
materiale botanico
--
×