LK 1087, 2607740/1249610. Höhe 409 m.
Datum der Grabung: 22.6.-17.7.2015.
Bibliografie zur Fundstelle: P. Gutzwiller, Busserach/Mittelstrasse. ADSO 14, 2009, 100; L. Eschenlohr, Busserach/Mittelstrasse. ADSO 16, 2011, 71; ADSO 17, 2012, 77; Ch. Bader/L. Eschenlohr, Eine frühmittelalterliche Strasse in Busserach. ADSO 20, 2015, 21-27.
Geplante Notgrabung (Bau Einfamilienhaus). Grösse der Grabung: 600 m².
Siedlung.

Die Grabung fand südlich anschliessend an die Untersuchungsfläche von 2011 im Areal des bereits bekannten frühmittelalterlichen Eisenverarbeitungszentrums statt. Eine frühere Beobachtung, wonach die archäologischen Befunde nur sehr locker gestreut sind, wurde bestätigt. Über weite Strecken war die Grabungsfläche befundleer. Im natürlichen Untergrund, einem eiszeitlich abgelagerten Kies, fanden sich zwölf Pfostenlöcher, die aber keine Rekonstruktion von Gebäudegrundrissen zuliessen. Daneben wurden drei Gruben erfasst, deren Funktion nicht sicher geklärt ist. Bei der länglich-ovalen Struktur 336 handelte es sich wahrscheinlich um eine Werkgrube. An ihrer Sohle lag eine dicke Brandschicht. Möglicherweise war hier Glas verarbeitet worden, denn im Übergang von der Grubenverfüllung zum Brandhorizont fanden sich zwei grosse tonnenförmige Glasperlen (Abb. 35), die offensichtlich durch Hitze verformt worden waren. Weiter wurde aus der Grubenverfüllung frühmittelalterliche Keramik geborgen. Die beiden runden Gruben 347 und 355 enthielten ebenfalls frühmittelalterliche Keramik in stattlicher Menge. Erstere, mit einem Durchmesser von 1.5 m, einer senkrechten Wandung und einer Tiefe von 70 cm, war mit grossen Steinen verfüllt. Die 2.6 m breite flache Grube 355 konnte nur zur Hälfte ergraben werden, da die andere Hälfte in der südlich angrenzenden Parzelle lag. Bei allen drei Gruben sind die Auswertungsarbeiten noch nicht abgeschlossen.

Archäologische Funde: Keramik, Glasperlen, Eisen, Schlacke.
Datierung: archäologisch. Frühmittelalter.
KA SO, Ch Bader