LK 1126, 595 550/220 700. Höhe 496 m. Datum der Feldarbeiten: 1992-1998.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 78, 1995, 230f.; 79, 1996, 274; 80, 1997, 264f. S. Ulrich-Bochsler/D. Gutscher, Wiedererweckung von Totgeborenen. Ein Schweizer Wallfahrtszentrum im Blick von Archäologie und Anthropologie. In J. Schlumbohm (Hrsg.) Rituale der Geburt. Eine Kulturgeschichte, 244-268. München 1998.
Geplante Rettungsgrabung vor Arealüberbauung.
Grösse der Grabung ca. 3500 m². Siedlung. Grab. Kirche.
Die Grabungen wurden Ende 1997 abgeschlossen (Abb. 35). Seither läuft ein Revitalisierungsprojekt.
Die Resultate lassen sich wie folgt periodisieren:
I. Gruben, Pfosten der späten Bronzezeit.
II. Zweiraumtiefer Flügel mit südseitigem Peristyl des Herrenhauses (?) eines römischen Gutshofes.
III. Frühmittelalterlicher Um- oder teilweiser Neubau, in Ruinenkontinuität? Holzpfostenbau. Anlage eines Reihengräberfeldes.
IV. Bauerndorf des 11.-14. Jh. Grössere Bauten in Pfostenbautechnik, Ställe, zahlreiche Grubenspeicher, Schmiedegrube, Sodbrunnen. Auflassung wohl im 14. Jh.
V. Kapelle, erwähnt 1302. Bestattungen.
VI. Wallfahrtsanlage mit Kirche, Terrasse, Brunnenanlage, Kaplanenhaus, Wallfahrtshof mit diversen Einbauten. Um 1470 Friedhof. Säuglingsbestattungen.
Anthropologisches Material: Über 600 Gräber wurden freigelegt. Ein Grossteil ist dem früh- bis hochmittelalterlichen Friedhof zuzuweisen. Nach Auflassung der landwirtschaftlichen Siedlung wurden Teile des Friedhofes wieder- oder weiterbenutzt, diesmal, um die totgeborenen Kinder zu bestatten, die während der Wallfahrtszeit - besonders zwischen 1480 und der Reformation - zum wundertätigen Marienbild von Oberbüren gebracht worden waren, um anschliessend an ihre wundersame Wiedererweckung getauft werden zu können. Ca. 250 Bestattungen von Totgeburten und Aborten, z.T. ab viertem Schwangerschaftsmonat wurden freigelegt.
Faunistisches Material: unbearbeitet.
Probenentnahmen: botanische.
Datierung: archäologisch; urkundlich. ADB, D. Gutscher/S. Ulrich-Bochsler.
Büren a. Aare BE, Oberbüren, Chilchmatt
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Détail de la chronique
Commune
Büren an der Aare
Canton
BE
Lieu-dit
Oberbüren, Chilchmatt
Coordonnées
E 2595550, N 1220700
Altitude
496 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
restes botaniques
Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
3500 m2
Date de début
01 janvier 1992
Date de fin
31 décembre 1998
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
1999
Époques
Moyen Âge, Âge du Bronze, Empire romain
Type de site
habitat, cultuel/religieux (édifice réligieux), cultuel/religieux (sanctuaire), funéraire (tombe)
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
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Os
squelettes humains
Matériel botanique
autres
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