LK 1072, 699 210/262 880. Höhe 469 m.
Datum der Grabung: 1.9.2001-31.1.2002.
Bibliographie zur Fundstelle: R. Janke, in: Ausgrabungen auf dem Kirchhügel und im Nordosten des Vicus 1988-1998. Beiträge zum römischen Oberwinterthur - Vitudurum 9. Monographien der Kantonsarchäologie Zürich 35, 167-218. Zürich 2001.
Geplante Notgrabung (Bauvorhaben). Grösse der Grabung ca. 600 m².
Siedlung.
Die Grabung liegt im nordöstlichen Bereich des römischen Vicus, wo in absehbarer Zeit Reihenhäuser errichtet werden sollen. Im östlichen Grabungsbereich wurde eine breite, fünfphasige Strasse freigelegt. Die zwischen 4 und 6.5 m breite Strasse (je nach Phase) zweigt von der EW-gerichteten Vicus-Hauptstrasse nach Norden ab. Mindestens zwei Strassenkoffer, die aus kompaktem Kies oder Steinen bestehen, sind von seitlichen Kanälen und Trottoirs gesäumt. Einzelne Pfostenlöcher entlang der Strasse könnten von einer Portikus eines anschliessenden Gebäudes stammen. Ausstattung und Breite der Strasse sprechen für deren Wichtigkeit. Es könnte sich durchaus um eine nach Norden, aus dem Strassendorf von Vitudurum in Richtung Eschenz führende Verkehrsachse handeln.
Unter dem Strassenkomplex befand sich im gewachsenen Boden ein Töpferofen (Durchmesser 1.2 m). Aus stratigraphischen Gründen handelt es sich dabei um den ältesten Befund des Platzes. Die Keramik aus dem Ofen zeigt, dass es sich bei der Anlage um einen der ältesten, wenn nicht gar um den ältesten Töpferofen aus Vitudurum handeln muss - Datierung in die ersten Jahrzehnte des 1. Jh. n. Chr.
Über die ganze Grabungsfläche konnten Balkenraster beobachtet werden. Sie sind zweiphasig und dürften von Hallenbauten/Speicher aus dem 1. Jh. n. Chr. stammen. Jünger ist eine Latrine, deren Datierung noch nicht gesichert ist - die Verfüllung datiert in die 2. Hälfte des 2. Jh. n. Chr. Die Latrine bestand einst aus einer ca. 1.8 m tiefen Grube, in der ein Holzkasten (untere Grundfläche: 1.4 × 0.65 m) mit vier Eckpfosten errichtet wurde. Vom Aufgehenden, d.h. von der Sitzkonstruktion, ist nichts erhalten geblieben. Der Holzkasten fand sich leider nur noch in stark zerstörtem Zustand. Die Dendroproben ergaben keine Datierung. Im unteren Bereich der Latrine lag ein vollständig erhaltener Krug.
Ein jüngerer Befund - wohl 3. Jh. n. Chr. oder jünger - bildet ein Mauergeviert mit der Gesamtfläche von 3 × 3 m in Trockenmauertechnik. In der östlichen Mauer findet sich auf der Aussenseite eine apsidenförmige Eintiefung, die als Feuerstelle genutzt wurde. Als Feuerunterlage diente ein römischer Ziegel. Die Mauern selbst dürften zweiphasig sein, doch ist dies noch Gegenstand der aktuellen Untersuchung. Der Zugang zum Innern des Gebäudes erfolgte durch die Westseite. Möglicherweise diente die Konstruktion als Räucherofen, Darranlage o.ä.
Wohl in spätrömische Zeit zu datieren sind zwei NS-gerichtete, beigabenlose Körpergräber. Die Individuen wurden parallel und dicht nebeneinander bestattet. Zu den beiden Bestatteten kann momentan noch nichts ausgesagt werden. Sie werden jedoch zur Zeit anthropologisch untersucht.
Siehe auch Bronzezeit.
Archäologische Kleinfunde: Gefässkeramik, Lampen, Glas, Münzen, Metall (Fibeln, Bauelemente, Gewicht), Bein, Mahlsteine, Ziegel.
Faunistisches Material: Tierknochen (darunter Hundekiefer).
Probenentnahmen: Botanische Proben, Dendroproben, Holzkohleproben.
Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh. n.Chr.
KA ZH, M. Roth
Winterthur ZH, Oberwinterthur, Gebhartstrasse 18-22
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Détail de la chronique
Commune
Winterthur
Canton
ZH
Lieu-dit
Oberwinterthur, Gebhartstrasse 18-22
Coordonnées
E 2699210, N 1262880
Altitude
469 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois, restes botaniques
Analyses
dendrochronologie
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
600 m2
Date de début
01 septembre 2001
Date de fin
31 janvier 2002
Méthode de datation
dendrochronologique, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2002
Époques
Empire romain
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique (récipient), céramique, verre, métal (monnaies/médailles), métal (parure), métal (élément architectural (prélevé)), matériel organique, pierre (outil), céramique (élément architectural (prélevé))
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
bois/charbon de bois, autres
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