LK 1072, 699 280/262 840. Höhe 468 m.
Datum der Grabung: 7.9.-2.12.2011. Wird 2012 fortgesetzt.
Bibliografie zur Fundstelle: B. Hedinger/F. Hoek/R. Janke et al., Beiträge zum römischen Oberwinterthur - Vitudurum 9. Ausgrabungen auf dem Kirchhügel und im Nordosten des Vicus 1988 1998. Monogr. KA Zürich 35. Zürich/Egg 2001
Geplante Notgrabung (Bauvorhaben). Grösse der Grabung ca. 70 m². Vicus.

Anlässlich des Umbaus und der Unterkellerung eines Gebäudes im Hinterhofbereich der Parzelle Römerstrasse 217 in Oberwinterthur wurde in einer ersten Etappe die Hälfte der tangierten Fläche von rund 70 m² untersucht. Unter den üblichen neuzeitlich durchmischten Planien stiess man auf die Reste eines steinernen, nicht sehr stabil wirkenden Unterbaus für hölzerne Wände. Auf der Rauminnenseite liessen sich eine Bauplanie sowie Lehmböden beobachten. Es handelt sich dabei wohl um die Reste eines Anbaus im Hofbereich eines für den Vicus typischen Streifenhauses. Ein nördlich davon liegender Kieskoffer könnte von einem Platz oder Weg stammen. Dieser Siedlungshorizont ist nach aktuellem Stand der Grabung in die 2. Hälfte des 2. und ins 3. Jh. n. Chr. zu datieren. Unter der zugehörigen Bauplanie kamen mehrere Nord-Süd-gerichtete Gräben unbekannter Funktion zum Vorschein, die wohl am Ende des 1. oder im 2. Jh. n. Chr. angelegt worden waren. Ein ebenfalls Nord-Süd-gerichteter Kiesstreifen darf als Kiesweg gedeutet werden. Unter den römischen Befunden zeigen sich ein bis zwei fossile Humusschichten. Zurzeit ist noch unklar, ob sich darin weitere Befunde abzeichnen.

Archäologische Funde: Keramik, Baukeramik, Knochen, Metall (inkl. Münzen), Glas.
Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh.
KA ZH, M. Roth.