LK 1091, 2684 108/1 247 783. Höhe 456 m.
Datum der Grabung: 27.2.-15.12.2023.
Bibliografie zur Fundstelle: Käser, L./Quartierverein Fluntern und Universitätsspital Zürich (2019) Illustrierte Geschichte des Züricher Cantonsspitals und der medizinischen Poliklinik - nebst medizinischen, topographischen und kulturellen Nebenwirkungen https://www.zuerich-fluntern.ch/Dateien/kantonsspital-und-kultur.pdf (aufgerufen am 23.11.2023).
Geplante Notgrabung (Spitalneubau). Grösse der Grabung 3572 m².
Spitalfriedhof.
Anlass der Grabung ist der Spitalneubau Campus Mitte 1|2 im Rahmen der Gesamterneuerung des USZ Kernareals. Auf dem heutigen Areal des Universitätsspitals Zürich stand im 19. Jh. das alte Kantonsspital, von dem heute nur noch ein Teil des ehemaligen Anatomietrakts erhalten ist. Gegenüber befand sich der Spitalfriedhof, der von 1838-1883 in Betrieb war. Viele der alten Gräber wurden bei Neubauten bereits zerstört und das ursprüngliche Friedhofsgelände ist mittlerweile stark verkleinert. Die ungestörte Friedhofsfläche und der Grabungsperimeter wurden durch Sondierungen definiert. Aus Spitalakten, unter anderem Patienten- und Totenregister, ist bekannt, dass im Spital jährlich bis zu 300 Personen verstarben, von denen 85-90% im Spitalfriedhof bestattet wurden. Hochrechnungen nach den ersten Grabungskenntnissen ließen schätzen, dass sich in der ungestörten Fläche noch ca. 1800 Bestattungen befanden.
Die Bestattungen auf dem Spitalfriedhof lagen teils sehr eng nebeneinander, in von Nord nach Süd verlaufenden Reihen. Vor allem zwei Arten von Bestattungen waren auf dem Friedhof vorhanden: Einzelbestattungen und sogenannte anatomische Bestattungen. Die meisten Einzelbestattungen lagen in einer gestreckten Rückenlage mit gekreuzten Händen über dem Becken oder mit gestreckten Armen neben dem Körper. Die Ausrichtung war meistens gegen Osten, wobei auch immer wieder Einzelbestattungen mit Ausrichtung nach Westen oder in Bauchlage gefunden wurden. Viele Särge der einzeln Bestatteten hatten zudem kleine Sichtfenster am Kopfende eingebaut. Mit wenigen Ausnahmen haben alle Verstorbenen einen aufgesägten Schädel, was darauf hindeutet, dass bei den meisten nach dem Tod eine Autopsie durchgeführt wurde.
Noch mehr von der Forschung und Lehre am damaligen Kantonsspital zeugen die anatomischen Bestattungen. Hier befanden sich jeweils in einem Sarg verschiedene sezierte und menschliche Körperteile und Gliedmaßen, aber auch Tierknochen, teilweise ebenfalls mit Sezierspuren. In diesen Bestattungen lagen verschiedenste Fundobjekte, unter anderem viele Glasfläschchen, Objektträger und eine metallene Klistierspritze. In einigen der Einzelbestattungen waren auch persönliche Gegenstände wie Zahnprothesen, Fingerringe, eine Halskette oder eine Taschenuhr zu finden.
Die Anzahl der geborgenen Skelette beläuft sich bei Grabungsende auf 1881.
Archäologische Funde: Glas, Metall, Keramik, Textilien, Kunststoff.
Anthropologisches Material: Skelette in Einzelbestattungen und anatomischen Bestattungen.
Faunistisches Material: Knochen.
Datierung: historisch. Neuzeit, 1838-1883.
KA ZH, T. Remsey.
Zürich ZH, Fluntern, USZ Campus Mitte 1|2
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Détail de la chronique
Commune
Zürich
Canton
ZH
Lieu-dit
Fluntern, USZ Campus Mitte 1|2
Coordonnées
E 2684108, N 1247783
Altitude
456 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
3572 m2
Date de début
27 février 2023
Date de fin
15 décembre 2023
Méthode de datation
historique
Auteur.e
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Année de publication
2024
Époques
Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
funéraire (cimetière)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
verre, métal, céramique, matériel organique (textiles), matériel organique
Os
squelettes humains, ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
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