LK 1070, 2694080/1256000. Höhe 550 m. Datum der Prospektion: 1.-19.6.2015. Bibliografie zur Fundstelle: W. Drack, Lindau (Bez. Pfäffikon), Steinmüri. Baureste eines römischen Gutshofes. 7. Ber. ZD, 2. Teil, 1970-1974, 109-110. Zürich 1978. Prospektion. Grösse des untersuchten Areals 1800 m². Siedlung.

Erste Hinweise auf römische Befunde stammen aus den 1930er Jahren. Im Zusammenhang mit Bauarbeiten für die neue landwirtschaftliche Schule «Strickhof» sowie für die Nationalstrasse N1 erfolgten im Frühling 1971 erstmals Sondierungen und anschliessend eine kleinere Ausgrabung. Dabei wurden Mauerreste eines grösseren Gebäudes (Herrenhaus mit Baderäumlichkeiten), im unmittelbaren Umfeld Pfostengruben eines Holzbaus sowie in rund 70 m Abstand ein weiterer Rechteckbau freigelegt. Das keramische Fundmaterial datierte W. Drack ins späte 1. und ins 2. Jh. Im Juni 2015 führte die ETH Zürich, Institut für Geophysik, in Zusammenarbeit mit der Kantonsarchäologie Zürich im Gebiet des Fundplatzes im Rahmen eines Joint Master Kurses geophysikalische Messungen (Magnetik, Radar und Elektrik) durch. Die mit Radarmessungen untersuchte Fläche von 1800 m² liegt unmittelbar westlich der 1971 ausgegrabenen Fläche. Zum Einsatz kam ein Gerät des Typs PulseEkko mit einer 500- bzw. 1000 MHz-Antenne. Letztere bringt zwar eine geringere Eindringtiefe, aber eine höhere Auflösung. Angrenzend an die bereits bekannten Gebäudereste gelang der Nachweis weiterer, bis anhin unbekannter Mauerreste (Abb. 23). Dabei zeigte sich, dass sich die 500 MHz-Antenne bei der Suche nach Mauerresten in verschiedener Hinsicht besser bewährte (geeigneter bei der Datenprozessierung, mehr fassbare und auch einfacher interpretierbare Strukturen, weniger Datenrauschen). Bei ergänzenden Feldbegehungen und mittels Detektorprospektion kamen einige datierende Einzelfunde zum Vorschein, u.a. ein Sesterz des Hadrian (117-138 n.Chr.) und das Fragment eines Terra Sigillata-Gefässes vom Typ Dragendorff 30 (spätes 1. Jh. n.Chr.).

Datierung: archäologisch. Römische Zeit. K A Z H, P. Nagy.