LK 1072, 2703082 / 1265031. Höhe 540 m. Datum der Prospektion: 16./17. und 26.2.2016. Neue Fundstelle. Archäologische Prospektion (Fundstelleninventarisierung). Größe der prospektierten Fläche 30000 m². Gräberfeld.

Im Bereich einer Hügelkuppe rund 500 m nordwestlich von Bertschikon wurde aufgrund der auffälligen Topografie ein Grabhügel bzw. eine Motte vermutet. Im Rahmen geplanter Anpassungen der Bau- und Zonenordnung von Wiesendangen entschloss sich die Kantonsarchäologie Zürich, das betreffende Areal und das erweiterte Umfeld mittels Prospektion genauer nach archäologischen Fundstellen abzusuchen. Bei Geländebegehungen fand der ehrenamtliche Mitarbeiter Rolf Baum im November 2015 verschiedene frühmittelalterliche Fundobjekte (u.a. zwei Lanzenspitzen, zwei Saxe sowie Teile eines Gürtelbeschlags des 7. Jh.), die wohl beim Pflügen an die Oberfläche gelangt waren. Sie lassen eine bis jetzt nicht bekannte frühmittelalterliche Nekropole vermuten. Im Februar 2016 wurde während dreier Tage eine Fläche von rund 30000 m² mittels Geomagnetik untersucht, um archäologische Befunde, insbesondere Gräber, zu lokalisieren und die Ausdehnung der Fundstelle genauer einzugrenzen. Zum Einsatz kam ein Fluxgate-Gradiometer mit vier speziell für die Archäologie kalibrierten Sonden (FEREX Sonden con650 der Firma Förster) mit einer Auflösung von 0,3 nT (Nanotesla). Das Magnetogramm zeigt auf der gesamten Messfläche Dipolanomalien in unterschiedlicher Dichte und Ausprägung. Einzelne davon dürften Gruben (dunkle, bisweilen schwarze Flecken: Grabgrube, Pfostenloch, Abfallgrube?) darstellen, bei der Mehrheit handelt es sich um Eisenobjekte (scharf umgrenzte, schwarz-weiße Dipole). Bei den West-Ost-orientierten Anomalien mit Amplituden < 30 nT könnte es sich um archäologische Funde handeln, bei solchen mit Amplituden > 30 nT ist eine Interpretation nur im Zusammenhang mit weiterführenden Prospektionen (Begehungen, Detektorprospektion, Sondierungen) möglich. Die große Anomalie im Zentrum der Messfläche bildet eine mit Schutt verfüllte Materialentnahmestelle ab (s. Bundesamt für Landestopografie swisstopo, Luftbilder, Bild Nr. 19450150150586). Eine detaillierte Auswertung und weiterführende Abklärungen sind vorgesehen.

Datierung: archäologisch. Frühmittelalter. KA ZH, P. Nagy.