LK 1108, 624 655/240 135. Höhe 474 m.
Datum der Grabung: 1.7.-2.9.2004.
Neue Fundstelle.
Geplante Notgrabung (Umbauprojekt). Grösse der Grabung ca. 200 m².
Siedlung.
Oberbuchsiten ist in der Archäologie wegen seines frühmittelalterlichen Gräberfeldes wohl bekannt (A. Motschi, Das spätrömisch-frühmittelalterliche Gräberfeld von Oberbuchsiten Druck in Vorb.; zuletzt: ADSO 2, 1997, 76 f.). Auch römische Überreste, vor allem aus dem oberen Bereich des Dorfes, wurden mehrfach gemeldet. Anlässlich des Umbaus von Haus Dorfstrasse 73 wurde deshalb eine Notgrabung eingeleitet. Sie förderte neben Resten des römischen Gutshofes (s. Römische Zeit) erstmals auch Funde und Befunde des früh- bis spätmittelalterlichen Dorfes zu Tage.
Das untersuchte Areal südwestlich des Hauses wurde zuletzt als Wiese mit Obstbäumen genutzt. Die meisten Funde stammen aus einer durch menschliche und natürliche Erosion gebildeten Kulturschicht unter der modernen Oberfläche. An Befunden war nur erhalten, was in den anstehenden Boden aus Kalksteingeröllen und Lehm eingetieft war. Neben zahlreichen kleineren Pfostengruben, vermutlich von ebenerdigen Holzbauten, und einzelnen grösseren Siedlungsgruben wurden ein Grubenhaus ganz ausgegraben und ein zweites angeschnitten.
Das erste Grubenhaus war 4.5 m lang, 3 m breit und 60 cm tief erhalten. Das zweite war ebenfalls 3 m breit und 120 cm tief erhalten. Dach und Wände des ersten Grubenhauses (Abb. 37) ruhten vermutlich auf einer Holzkonstruktion mit Schwellbalken, denn es waren weder Eck- noch Firstpfosten in der Grube zu beobachten. Mehrere Reihen kleiner Pfostenlöcher deuten eine Inneneinteilung des Raumes an. Sinn und Zweck der Einteilung bleiben unklar, ebenso wie die Funktion der flachen Grube im östlichen Teil des Raumes.
Beide Grubenhäuser waren nach ihrer Aufgabe mit Steinen aufgefüllt worden. In der Verfüllung des ersten Grubenhauses fand sich ein Fragment eines Webgewichtes. Es ist dies der einzige Hinweis auf eine Nutzung als Webkeller. Die Keramikscherben aus der Benutzungsschicht und der Einfüllung datieren das erste Grubenhaus in die 1. Hälfte 12. Jh. (freundlicher Hinweis R. Marti und Y. Backman). Die Keramikscherben aus der Kulturschicht über der Auffüllung des zweiten Grubenhauses datieren dieses in die Zeit vor 1300. Mittelalterliche Grubenhäuser sind bis jetzt im Kanton Solothurn selten belegt.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet
Probenentnahmen: Samen/Früchte aus den Grubenhäusern.
Datierung: archäologisch. 12. Jh
KA SO, P. Harb.
Oberbuchsiten SO, Bachmatt
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Détail de la chronique
Commune
Oberbuchsiten
Canton
SO
Lieu-dit
Bachmatt
Coordonnées
E 2624655, N 1240135
Altitude
474 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
Oui
Prélèvements
restes botaniques
Analyses
--
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
200 m2
Date de début
01 juillet 2004
Date de fin
02 septembre 2004
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2005
Époques
Moyen Âge
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
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Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
graines, fruits
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