LK 1108, 624 650/240 185. Höhe 476 m.
Datum der Grabung: 3.4.-23.6.2006.
Bibliographie zur Fundstelle: ASA 1908, 174; JbSGU 1, 1908, 91; 8, 1915, 66; 21, 1929, 94; JbSGUF 88, 2005, 362; P. Harb, Oberbuchsiten/Bachmatt - vom römischen Gutshof zum mittelalterlichen Dorf. ADSO 11, 2006, 9-33; N. Frésard/Y. Dubois, Die römischen Wandmalereien von Oberbuchsiten/Bachmatt. ADSO 11, 2006, 34-42; M. Kühn, Die Pflanzenreste aus den mittelalterlichen Grubenhäusern von Oberbuchsiten/Bachmatt und ihre Bedeutung für die menschliche Ernährung. ADSO 11, 2006, 43-46; N. Thew, Die Molluskenreste aus Oberbuchsiten/Bachmatt - Klima und Vegetation am Jurasüdfuss im 6. Jahrtausend. ADSO 11, 2006, 47-49.
Geplante Notgrabung (Umbau). Größe der Grabung ca. 240 m². Römischer Gutshof.
Aus dem oberen Dorfbereich sind seit dem 19. Jh. römische Funde bekannt. 2004 untersuchte die Kantonsarchäologie Reste eines mit Hypokaust beheizten Gebäudes an der Dorfstraße 73 und im Winter desselben Jahres Mauerwerk im Keller des nördlich benachbarten Hauses Eggen 146. Hier hatte sie bereits 1976 eine römische Mauer im Schuppen südlich des Hauses aufgenommen. Im Frühjahr 2006 erforderte der Umbau von Scheune und Hinterhof im Haus Eggen 146 eine erneute Notgrabung. Um die Baulinie nicht zu unterschreiten, konnte innerhalb der Scheune nur metertief, im Bereich des Schuppens und des Hofes, mit Ausnahme eines Kanalisationsgrabens, nur knapp 50 cm tief gegraben werden. Mehrere zuvor unbekannte Mauerzüge kamen zum Vorschein, die sich mit denen von 1976 und 2004 zu einem fünfräumigen Gebäudekomplex ergänzen ließen.
An den nördlichsten Raum R1, von dem nur die Südostecke bekannt ist, lehnte sich ein rund 9 × 5 m großer, Ost-West orientierter Raum R2, von dem neben drei Ecken auch ein 3 m langes Stück der Südmauer freigelegt wurde. Das Rauminnere konnte nicht ausgegraben werden. An die Südmauer angebaut, und die östliche Flucht der Räume R1 und R2 aufnehmend, lag der langrechteckige, 6 × 12 m große Raum R3. Sein Bauhorizont war nur auf der Westseite und bei der Südmauer fassbar, wo ein 2.30 m breiter Torausbruch vorhanden war. Westlich an Raum R3 war ein 3 × 12 m großer Raum R4 angebaut, dessen Bauhorizont erreicht wurde. Während die gut fundamentierten und sorgfältig gefügten Mauern der Räume R1-R3 über 80 cm dick waren, lag die Mauerstärke der West- und Südmauer des Raumes R4 nur gerade bei 60 cm. Deren Südende wurde allerdings durch einen 80 cm dicken Pfeiler verstärkt. Im Weiteren schloss sich im Süden der beiden Räume R3 und R4 als jüngster Anbau der Raum R5 an, dessen Mauern meist direkt auf dem Boden standen oder nur eine Steinlage tief fundamentiert waren. Im Gegensatz zu den übrigen Mauern, die einen weißen oder schwach gelblichen Mörtel aufwiesen, war für diesen Bau ein kräftig gelber Mörtel verwendet worden. Zwei weitere, kurze Mauerstücke östlich von Raum R3 und R5 stammten wohl von Hofmauern.
Die funktionale Deutung der einzelnen Räume kann noch nicht näher umrissen werden. Da nirgends Brandschichten auftraten, aber eine mächtige Bauschuttschicht über und zwischen den Mauern lag, darf angenommen werden, dass die Villa nach ihrer Aufgabe dem Zerfall überlassen wurde. Das Gesamtgewicht des römischen Fundmaterials beträgt 128 kg. Die Hälfte des Gewichts stellen die Wandmalereifragmente, ein Viertel die Keramikfunde, während Glas, Metall, Baukeramik- und Tierknochenfunde den Rest ausmachen. Die geplante Auswertung dieser reichhaltigen Hinterlassenschaft lässt noch zahlreiche interessante Ergebnisse erwarten. Im Mittelalter entstand im Bereich des ausgeebneten Ruinenfeldes eine neue Hofanlage, zu der neben Pfostenlöchern von nicht näher bekannten Bauten auch zwei kleine Grubenhäuser aus dem 12. Jh. gehörten.
Faunistisches Material: Bearbeitung geplant (S. Deschler-Erb, IPNA). Sonstiges: Wandmalerei (Y. Dubois, Pictoria).
Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh.; 12. Jh.
KA SO, P. Gutzwiller.
Oberbuchsiten SO, Bachmatt
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Détail de la chronique
Commune
Oberbuchsiten
Canton
SO
Lieu-dit
Bachmatt
Coordonnées
E 2624650, N 1240185
Altitude
476 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
240 m2
Date de début
03 avril 2006
Date de fin
23 juin 2006
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2007
Époques
Empire romain, Moyen Âge
Type de site
habitat (ferme/établissement rural)
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
bois/charbon de bois
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