LK 1068, 621 500/265 075. Höhe 275 m. Datum der Grabung: Januar-Dezember 2008 (mit Unterbrüchen). Bibliografie zur Fundstelle: L. Berger, Führer durch Augusta Raurica. Basel 1998; J. Rychener/H. Sütterlin, Ausgrabungen in Augst im Jahre 2008. JbAK 30, 2009 (im Druck).
Geplante Notgrabungen (Bau Verwaltungsgebäude und Werkleitungsbau). Grösse der Grabungsfläche 550 m². Siedlung.
Für die Augster Grabungsequipe endete das Grabungsjahr 2008 wie es begonnen hatte, nämlich auf dem Firmenareal der E. Frey AG (Abb. 21). Zu Jahresbeginn war es die Aushubbegleitung für ein neues Verwaltungsgebäude der Firma (Grabung 2008.051,) und bis kurz vor Weihnachten musste noch der Werkleitungsgraben für das neue Gebäude archäologisch begleitet werden (Grabung 2008.063). Beide Maßnahmen lieferten mehrere neue Aufschlüsse im Tal des Violenbaches, darunter Reste der Überbauung in einem bisher kaum bekannten Teil des Stadtgebietes. Zur Hauptsache konnte ein weiterer Abschnitt der römischen Fielenriedstraße untersucht werden, die als wichtige Verkehrsachse die sogenannte Augster Oberstadt mit den Quartieren am Rhein verband; die Fortsetzung auf Aargauer Boden heißt Castrumstraße. Die genau auf der N-S-Achse verlaufende Straße gehört zu den ersten Verkehrsachsen der neu gegründeten römischen Stadt. Abb. 20. Augst BL, Augusta Raurica, Südforum (Grabung 2008.053). Übersicht von Südosten. Vorn die fast 1 m breite Mauer, dahinter freigelegt der erwähnte Bauhorizont, ganz hinten beim bestehenden Wohnhaus der Abwasserkanal. Im Hintergrund Mitte römische Mauerzüge, auf die das 1936 errichtete Wohnhaus teilweise fundamentiert worden ist. Foto Augusta Raurica. Unter dem Kellerboden des abgerissenen Verwaltungsgebäudes waren auf rund einem Drittel der Fläche archäologische Reste erhalten geblieben, viel mehr, als auf Grund von Sondierungen in unmittelbarer Umgebung zu erwarten gewesen war. Die Straße wurde auf rund der Hälfte der tatsächlichen Breite gefasst, auf eine Länge von ca. 10 m. Die mehrfach neu aufgekieste Straßenfläche wurde durch die Randbebauung in der Breite schrittweise reduziert - anfangs handelte es sich um eine sorgfältig befestigte Kiespiste von wohl gegen 10 m Breite. An der Ostseite kamen Reste von Randbebauungen zutage, wobei vor allem die klar fassbaren Spuren von Holzbauten zu erwähnen sind. Die gefassten Straßenschichten gehören mehrheitlich ins 1. Jh. n. Chr., höher liegende Straten wurden beim Bau des Verwaltungsgebäudes gekappt. Zusammen mit früheren Grabungsresultaten und der vor einigen Jahren durchgeführten Georadar-Prospektion im nicht überbauten Teil des Violenrieds ergibt sich für die Fielenriedstraße das Bild einer auf der ganzen Länge beidseits durch Portiken und Streifenhäuser gesäumten, deutlich städtisch wirkenden Straße. Es muss sich um eine Toplage für Geschäfte und Dienstleistungsangebote gehandelt haben – erinnert sei an die große, privat betriebene Thermenanlage, die 1998 bis 2001 untersucht wurde –, verbindet die Straße doch das Forum in der Oberstadt mit der Rheinbrücke und dem Rheinhafen.
Faunistisches Material: Knochen, noch nicht bestimmt, im Römermuseum Augst. Probenentnahmen: Sedimentproben, im Römermuseum Augst. Datierung: archäologisch 1.-2. Jh. n. Chr. Ausgrabungen Augst, J. Rychener.
Augst BL, Augusta Raurica, Violenried
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Détail de la chronique
Commune
Augst
Canton
BL
Lieu-dit
Augusta Raurica, Violenried
Coordonnées
E 2621500, N 1265075
Altitude
275 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
550 m2
Date de début
01 janvier 2008
Date de fin
31 décembre 2008
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2009
Époques
Empire romain
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
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Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
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