LK 1068, 621 665/265 665. Höhe 266 m. Datum der Grabung: 19.-22.1. und 5.7.-6.9.2004. Alte Fundstelle. Grabung 1975.04. Bibliografie zur Fundstelle: T. Tomasevic, JbAK 1, 1980, 46. Geplante Notgrabung (Einfamilienhausbau). Grösse der Grabung ca. 200 m². Siedlung. Östlich des spätrömischen Kastells gelegene Unterstadtstruktur von AUGUSTA RAURICA.

Bereits 1975 wurde östlich des CASTRUM RAURACENSE ein freistehender römischer Steinbau mit zwei im Süden angefügten Becken/Nebenräumen entdeckt. Darunter befanden sich Spuren älterer Holzbauten. Nun konnten Reste von verbrannten Lehmwandbauten aus dem späten 1. Jh./frühen 2. Jh. nachgewiesen werden. Mehrere massive Eisennägel deuten auf eine Fachwerkkonstruktion hin. Die Wände standen auf verbrannten Schwellbalken, die in Sand auf einem Steinbett lagen. Ansatzweise standen die rot und weiss bemalten Putzwände noch. An einer Stelle war eine Wand umgekippt, und die Negative des Putzträgers waren als fischgrätförmiges Muster auf der Rückseite noch erkennbar. Im Versturz der verbrannten Putzwand fanden sich öfters verziegelte Lehmbrocken. Nach dieser ersten Holzbauphase wurde ein weiterer GrabenGrundriss ausgehoben, wohl ohne weiter aufgebaut worden zu sein, da auch diese Gräblein mit verbranntem Wandputzversturz angefüllt waren. Jünger ist ein höher liegendes Mauerfundament wohl mit vorgelagerter Porticusmauer, dessen Orientierung sich nach dem Rheinufer richtet. Am Grabungsrand Nordwest wurde eine Grube mit Keramik des mittleren 3. Jh. freigelegt. In der Auffüllung lag eine eiserne Lanzenspitze. Möglicherweise wurden die zugehörigen Steinbauten dannzumal zerstört. Das freistehende, 1975 entdeckte Gebäude, das sich nicht mehr an den Richtungen der älteren Bauten orientiert, war heute nur noch bruchstückhaft in Form von Fundamentresten erhalten. Unter seinem SE-Anbau fand sich eine Münze aus dem mittleren 4. Jh.

Faunistisches Material: unbearbeitet. Datierung: archäologisch. Vermutlich spätes 1. bis 1. H. 2. Jh.; mittleres 3. Jh.; spätantik; auch mittelalterliche und neuzeitliche Keramikstreufunde. Ausgrabungen Kaiseraugst.