LK 1071, 675 280/254 500, Höhe 460 m.
Datum der Grabung: 10.-24.5.1995.
Bibliographie zur Fundstelle: Archäologie im Kt. Zürich 1987-1992 (1994) 13f.
Ungeplante Notgrabung (Bauvorhaben). Grösse der Fläche: 380 m²
Römischer Gutshof.

Nördlich der bekannten Ruinen des Gutshofes Mühlerain/Chneblezen kamen beim Abhumusieren einer Parzelle außerhalb der archäologischen Zone Mauerreste zum Vorschein. Sie wurden von einem Mitarbeiter der Kantonsarchäologie bei einer Geländebegehung zufällig entdeckt und in der Folge summarisch dokumentiert. Ein Ost-West verlaufendes 70 cm breites Fundament schloss die Konstruktion hangabwärts, d.h. nach Norden, ab. Südlich davon bildeten drei schmale Mauern ein rechteckiges Geviert mit einer dezentrierten Unterteilung, aus welchen zwei kleine Höfe von ca. 7.5 x 7.5 m, bzw. 7.5 x mind. 8.5 m rekonstruiert werden können. Von den knapp 25 cm breiten, teilweise gemörtelten Fundamenten waren drei Lagen erhalten. Sie dürften höchstens Stützen und ein leichtes Dach getragen haben. Unmittelbar neben den Mäuerchen, innerhalb des Gevierts, wurden Traufgräben festgestellt. Für eine Interpretation als umlaufende Portikus spricht die in Sturzlage und im Verband gefundene gemörtelte mindestens 35 cm dicke Mauer, die horizontal auf dem schmalen Fundament lag (Abb. 14). Die Mauer dürfte die bergseitige, d.h. südliche, Rückwand der Portikus gebildet haben. Im Mauerversturz wurden behauene und gefaste Tuffsteine gefunden, die auf Fenster- oder Türöffnungen hinweisen. Im Fundamentgraben zeichnete sich neben den steinernen Fundamenten eine dunkle Verfüllung des Grabens ab. Diese zeugt von vergangenen Holzbalken, die wohl als Unterzüge eines Bretterbodens in der Portikus dienten.

Archäologische Kleinfunde: wenig Keramik, behauene Tuffsteine, Mühlestein.
Datierung: archäologisch, 1.-3. Jh. n. Chr.
K A Z H, B. Hedinger.