LK 1072, 699 143/262 718. Höhe 474 m.
Datum der Grabung: 18.3.-31.7.1991.
Neue Fundstelle innerhalb des Vicus Vitudurum.
Geplante Notgrabung (Bauvorhaben). Grösse der Grabung ca. 460 m².

Siedlung.
Als Folge einer geplanten Neuüberbauung des nördlichen Teils einer Parzelle im Bereich des Vicus (Abb. 29,4) musste eine Fläche, auf welcher bisher eine Scheune stand, untersucht werden. Diese liegt etwa 30 m nördlich der römischen Strasse, dem Kirchhügel gegenüber. Neuzeitliche Keller und eine Jauchegrube beeinträchtigten die römischen Schichten in gewissen Grabungssektoren stark. Es konnten mehrere Siedlungshorizonte des 1. und 2. Jh. n. Chr. festgestellt werden. Den Holzbauten folgten drei verschiedene Steinbauten z.T. mit mehreren Bauphasen. An einigen Stellen konnte noch aufgehendes Mauerwerk gefunden werden. In der Zerstörungsschicht eines Raumes lagen zahlreiche Fragmente von bemaltem Wandverputz. Vereinzelt sind Mörtelböden erhalten. Im Zentrum des Areals wurde ein Kiesplatz mit einem Pfad aus gesetzten Steinplatten freigelegt. Aus mehreren Gruben stammt reichhaltiges Fundmaterial.

Archäologische Kleinfunde: Keramik in grossen Mengen, fünfzehn römische Münzen, Bronze- und Eisengegenstände, Glas, Fragmente von bemaltem Wandverputz, Baumaterialien.
Anthropologisches Material: drei Skelette von Neugeborenen.
Faunistisches Material: zahlreiche Tierknochen.
Datierung: archäologisch.
Kantonsarchäologie Zürich, B. Hedinger.