LK 1089, 652743/252098. Höhe 385 m.
Datum der Grabung: 26.6.-4.7.2012.
Neue Fundstelle.
Ungeplante Notgrabung (Neubau Einfamilienhaus). Grösse der Grabung ca. 150 m².
Siedlung.
Auenstein liegt am Jurasüdfuss und über der Aare, die sich kurz hinter dem Ort nach Norden wendet und durch den Jura fliesst. Die Fundstelle befindet sich oberhalb des alten Dorfkerns. 50 bzw. 250 m weiter westlich waren in den letzten Jahren bereits bronze- und eisenzeitliche Siedlungsspuren entdeckt worden.
Bei der Untersuchung 2012 wurde festgestellt, dass sich unter dem Humus ein Hangkolluvium befindet, das von ca. 60 auf 0 cm ausläuft. Darunter lag eine fast ebene Schicht, die anhand der zahlreichen Hitzesteine als Rest einer ehemaligen Siedlungsoberfläche identifiziert wurde. In dieser Schicht waren Pfostengruben und Ofenreste zu erkennen. Vier Pfostengruben gehören zu einer gut 6 m langen Nord-Süd orientierten Reihe, die sich sehr wahrscheinlich ausserhalb der Baugrube fortsetzt, denn die Grösse der Pfostengruben spricht für einen Grossbau analog jenen, die im früh- und mittelbronzezeitlichen Süddeutschland nachgewiesen sind. Die einzelnen Gruben hatten einen einheitlichen Durchmesser von etwa 70 cm und waren noch 20-30 cm tief erhalten. Im Zentrum befand sich jeweils eine Pfostenspur von 30 cm Durchmesser.
Im Zusammenhang mit der beschriebenen Pfostenreihe steht ein Pfostenpaar, das 2.70 m weiter östlich stand. Die zugehörigen Pfostengruben hatten einen Durchmesser von 90 cm. Sie waren ebenfalls mit stark holzkohlehaltiger Erde verfüllt, und in der Mitte fand sich eine Pfostenspur von 30 cm Durchmesser.
Die beschriebenen sechs Pfosten lassen sich als Ausschnitt eines grossen Hauses interpretieren. In den beiden grossen Pfostengruben dürften Firststützen, in den vier anderen Träger einer Mittelpfette gestanden haben. Daraus würde sich ein Nord-Süd orientierter, vierschiffiger Bau von ca. 10 m Breite ergeben. Ein schmalerer Bau von nur ca. 5.40 m Breite scheint angesichts der massiven Bauweise weniger wahrscheinlich, ist aber nicht auszuschliessen.
Die geringe Tiefe der erhaltenen Pfostenlöcher spricht dafür, dass nach Aufgabe der Siedlung einige Dezimeter Erdreich aberodiert wurden. Dies würde auch das völlige Fehlen von Keramik und Knochen in der Fläche erklären. Nur die grösseren Hitzesteine wurden vertikal, nicht aber horizontal verlagert - ein für Reduktionshorizonte typisches Phänomen.
Neben den grossen Pfostengruben befanden sich zwei weitere Pfostenstandorte und eine birnenförmige Struktur mit verziegeltem Lehm an den Rändern. Dabei dürfte es sich um die letzten Reste einer Feuerstelle handeln. Bestimmbares Fundmaterial erhielt sich nur hier. Es datiert in die mittlere Bronzezeit.
Archäologische Funde: Keramik, Hitzesteine.
Faunistisches Material: Knochensplitter.
Probenentnahmen: Sedimentproben, botanische Proben.
Datierung: archäologisch. Mittlere Bronzezeit.
KA AG, Ch. Maise und D. Wälchli.
Auenstein AG, Bündtenweg
Consulter le PDF original
Détail de la chronique
Commune
Auenstein
Canton
AG
Lieu-dit
Bündtenweg
Coordonnées
E 2652743, N 1252098
Altitude
385 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
Oui
Prélèvements
restes botaniques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
--
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
150 m2
Date de début
26 juin 2012
Date de fin
04 juillet 2012
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2013
Époques
Âge du Bronze
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique, pierre
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
autres
×