LK 1131, 2677300 / 1229530. Höhe um 455 m.
Datum der Grabung: März-November 2015; März-Juni 2016.
Bibliografie zur Fundstelle: U. Gnepf Horisberger/S. Hämmerle, Cham-Oberwil, Hof (Kanton Zug). Befunde und Funde aus der Glockenbecherkultur und der Bronzezeit. Antiqua 33. Basel 2001 JbAS 98, 2015, 183f. (mit älterer Literatur); Tugium 32, 2016, 30 f.
Geplante Notgrabung (Kiesabbau). Grösse der ergrabenen Fläche 5600 m² (2015) bzw. 3500 m² (2016).
Siedlung.
2015 und 2016 wurde die restliche Fläche im Ackerland östlich des eponymen Bauernhofes («Fläche Ost») sowie die Zone zwischen Zufahrtsweg und Ausgrabungsgelände der 1990er-Jahre archäologisch untersucht.
Rund 80 m südlich des bereits bekannten bronzezeitlichen Siedlungsplatzes wurden die südlichsten Ausläufer der von bronzezeitlichen Keramikscherben begleiteten Hitzesteinstreuung gefasst. Eine Feuergrube sowie einige Pfostenlöcher mit Keilsteinen markieren als letzte konstruktive Befunde hier den noch erhaltener Siedlungsrand.
Im westlichen Bereich der «Fläche Ost» stiess man auf die Fortsetzung der bereits aus den vergangenen Jahren bekannten, bogenförmig verlaufenden, dichten Hitzesteinstreuung. Nach rund 35 m verlor sich deren Spur. Zusammen mit den bereits ausgegrabenen Segmenten erreicht diese Struktur nun eine Länge von über 80 m. Spuren, allenfalls Karrengleise, sowie die Nähe zu den Gebäuden lassen vermuten, dass es sich dabei um einen mit (Hitze-)Steinen befestigten Weg handelte. Die vielen Keramikscherben daraus stammen praktisch ausschliesslich aus der Bronzezeit.
Nur wenige Meter südlich davon fand sich eine kreisrunde Grube mit einem Durchmesser von 2 m, die im Zentrum 0,4 m tief in den B-Horizont hineinreichte. Sie war verfüllt mit holzkohlehaltigem Sediment und dicht an dicht liegenden und gestellten Hitzesteinen. Ausserdem beinhaltete sie eine grosse Zahl an Keramikscherben, darunter einige grössere Gefässteile, sowie einen Klopfstein. Im Umfeld der Grube kamen einige weitere kleinere Vertiefungen zum Vorschein, die zumindest teilweise ebenfalls anthropogen sein dürften.
Einige Meter nördlich davon kam eine weitere 1,5 m grosse, runde Hitzesteinkonzentration mit einem im Zentrum liegenden, grossen Stein zum Vorschein. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um die Abdeckung einer 0,5 m tiefen Grube handelte, die grosse bronzezeitliche Gefässteile, eine Mahlplatte aus Stein sowie einige kalzinierte Knochen enthielt. Es bleibt abzuklären, ob es sich bei letzteren um menschliche oder tierische Überreste handelt.
Zu den bemerkenswerten Befunden aus der Zone unmittelbar südlich der bekannten bronzezeitlichen Siedlung gehören einige grosse Pfostengruben mit massiven Keilsteinen. Fünf von ihnen bilden die Südostfront des Hauses 2, dessen nördlicher Teil bereits in den 1990er-Jahren erfasst worden war. Rund 20 m westlich davon fanden sich Pfostenlöcher, die zum Grundriss eines dritten langrechteckigen Gebäudes (Haus 3) gehören könnten.
Unter dem nahegelegenen Zufahrtsweg kamen weitere grosse Pfostenlöcher mit Keilsteinen zum Vorschein, die sich zu Vierpfostenbauten zusammenfassen lassen.
Um diese zu postulierenden Gebäude herum stiess man auf mehrere rechteckige bis ovale Hitzesteinkonzentrationen. Darunter lag jeweils ein relativ dünner Holzkohlehorizont, welcher vermuten lässt, dass es sich um Feuergruben handelt. In einer von ihnen lag unmittelbar auf dem Holzkohlehorizont, der etliche kalzinierte Knochenfragmente enthielt, ein grosses bronzezeitliches Gefässfragment.
Schliesslich kam nahe der Kreuzstrasse, am Südrand der Baugrube, ein knapp 6 m tiefer Sodbrunnen aus Trockenmauerwerk zum Vorschein. Der Steinkranz mit einem Durchmesser von 2,4 m stand an seiner Basis auf einem Holzrahmen. Aus der Brunnenverfüllung stammen ein senkrecht stehender 4 m langer Teuchel sowie eine grosse Menge neuzeitlichen Abfalls (darunter diverse Schuhe und Eisenteile). Die Nähe zur Kreuzstrasse lässt vermuten, dass es sich um eine ehemalige Pferdetränke handelt.
An speziellen Kleinfunden sind eine kleine, vermutlich neolithische Steinbeilklinge, eine Renaissance-Tonstatuette, ein Schaffhauser Batzen von 1526 sowie ein noch nicht genauer datierbarer Schwyzer Rappen aus der Zeit von 1782 bis 1846 zu erwähnen.
Archäologische Funde: Keramik, Knochen, Metall, Glas, Münzen.
Probenentnahmen: Mikromorphologie, C14, Makroreste.
Datierung: archäologisch; numismatisch. Bronzezeit; Neuzeit. KA ZG, D. Jecker, S. Maier, G. Schaeren und St. Doswald.
Cham ZG, Oberwil, Hof
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Détail de la chronique
Commune
Cham
Canton
ZG
Lieu-dit
Oberwil, Hof
Coordonnées
E 2677300, N 1229530
Altitude
455 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
restes botaniques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C, micromorphologie
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
5600 m2
Date de début
01 mars 2015
Date de fin
30 juin 2016
Méthode de datation
14C, numismatique, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2017
Époques
Âge du Bronze, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
céramique, métal (monnaies/médailles), verre
Os
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Matériel botanique
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