LK 1091, 683 318/247 066. Höhe 407 m.
Datum der Grabung: 24.1.-12.2.2007
Bibliographie zur Fundstelle: JbAS 90, 2007, 204.
Geplante Notgrabung (Fernleitung).
Grösse der Grabung ca. 81 m².
Siedlung. Kloster.
Beim von der Stadtarchäologie Zürich begleiteten Bauvorhaben handelt es sich um eine Fortsetzung der Fernleitung, deren Bau 2006 begonnen hat (JbAS 90, 2007, 204); 2007 wurde vom Stadthaus zur Fraumünsterpost eine Leitung gelegt. Wie bereits im Anschluss zwischen Stadthaus und Fraumünsterkirche konnten trotz zahlreichen modernen Leitungen wichtige neue Erkenntnisse zum Umfeld der Fraumünsterabtei gewonnen werden.
An der Südfassade des Stadthauses zeichnete sich ein Graben ab, möglicherweise die Fortsetzung des mutmasslich karolingischen Umfassungsgrabens der Fraumünsterabtei, der 2001 weiter westlich an der Kappelergasse entdeckt wurde.
Bereits 2006 Jahr wurde über die gesamte Fläche eine stark organische Schwemmschicht mit unzähligen Paternoster-Werkstücken (Werkstücke von Perlen oder Ringen aus der Produktion von Rosenkränzen) beobachtet. Erfreulicherweise war sie in Richtung Süden über weitere 30 m gut fassbar. Eine Datierung dieser Schicht ins 14. Jh. wird durch neue Keramik- und Lederfunde gut gestützt. Unter den Lederresten befanden sich ein vollständiger und zahlreiche Einzelteile von Schuhen (in Bearbeitung bei M. und S. Volken). Wie die abermals unzähligen Paternoster-Werkstücke, so passen auch die Motive auf den Ofenkachelfunden gut in den nahen klösterlichen Kontext.
Ebenfalls an der Südfassade des Stadthauses kam eine Mauerecke zum Vorschein, die vermutlich älter ist als die Schwemmschicht mit den Paternoster-Werkstücken. Sie befand sich zwischen dem Wohnhaus der Äbtissin und dem Früchtehaus, an der Position, an der Jos Murer auf seiner Stadtansicht von 1576 eine Toranlage zeigt. Möglicherweise handelt es sich um einen Überrest dieser Toranlage resp. eines Vorgängerbaus.
Eine bereits im Fundbericht 2006 erwähnte Ufermauer wurde 2007 in ihrer ganzen Breite gefasst: ein ziemlich massives Mauerwerk mit grossen Abdeckplatten aus grünem Sandstein. Nur wenig unterhalb der Mauerkrone schloss eine dazugehörige Bollenstein-Pflästerung an die Ufermauer an. Der nun vorhandene stratigraphische Anschluss zeigte, dass sie spätestens im 16. Jh. erbaut wurde. Es dürfte sich also um jenes Bauwerk handeln, das Jos Murer auf seiner Stadtansicht von 1576 zeigt. Eine jüngere Ufermauer (17. Jh.?) wurde rund 2 m vor der älteren errichtet und das dadurch gewonnene Terrain in Richtung Limmat durch diverse Auffüllschichten gefestigt.
Probenentnahmen: Profilkolonnen, Mörtel, Schlämmproben, C14.
Organisches Material: Leder, botanische Makroreste, Tierknochen, Paternoster-Werkstücke.
Datierung: archäologisch. Frühmittelalter bis Neuzeit.
Stadtarchäologie Zürich, P. Moser und P. Ohnsorg.
Zürich ZH, Stadthausquai
Consulter le PDF original
Détail de la chronique
Commune
Zürich
Canton
ZH
Lieu-dit
Stadthausquai
Coordonnées
E 2683318, N 1247066
Altitude
407 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
--
Prélèvements
échantillons de boue archéobiologiques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
81 m2
Date de début
24 janvier 2007
Date de fin
12 février 2007
Méthode de datation
14C, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2008
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat, cultuel/religieux (monastère)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
--
Os
--
Matériel botanique
--
×