LK 1054, 2739 137/1 273 610. Höhe 440 m.
Datum Prospektion: 12.6.2020.
Neue Fundstelle. Prospektion. Einzelfund.

Der freiwillige Mitarbeiter Franz Zahn entdeckt mit dem Metalldetektor auf einer Wiese - bis 2018 als Acker genutzt - in 20 cm Tiefe eine Flachbeilklinge aus Kupfer. Das verhältnismässig kleine Objekt ist 6.42 cm lang und wiegt 79.64 g. Die Breite variiert von 3.1 cm (Schneide) bis 1.78 cm (Nacken), die maximale Dicke liegt in der Mitte der Klinge und beträgt 0.82 cm. Der Nacken ist 0.38 cm dick. Der Querschnitt ist rechteckig, Randleisten fehlen. Der Längsschnitt kann als linsenförmig bezeichnet werden. Die trapezförmige Klinge hat einen schwach eingezogenen Nacken (Abb. 6). Die Schneide ohne gezipfelte Ecken ist scharfkantig und weist keine Scharten auf. Die Klinge ist mit einer dicken, grünlichen Patina überzogen. Eine oberflächige Materialanalyse am Institut für Werkstoffsystemtechnik Thurgau (WiTG) in Tägerwilen ergab 97.9% Kupfer und Spuren von Aluminium, Silicium sowie Zinn. Die Spurenelemente dürften zumindest teilweise vom umgebenden Sediment stammen.
Formal handelt es sich um ein trapezförmiges Flachbeil vom Typ Altheim. Im Vergleich zu anderen Fundstücken ist das Objekt sehr klein. Die ebenfalls kleine Kupferklinge von «Ötzi» - dem Mann aus dem Eis - ist beispielsweise 9.5 cm lang. Das Beil von Güttingen Zeziagger datiert in die Zeit der Pfyner Kultur. Ähnliche, aber deutlich grössere Flachbeile aus Kupfer stammen aus Bottgihofen-Schlössli und Steckborn-Schanz. Aus dem Kanton Thurgau liegen mittlerweile sieben Flachbeile aus Kupfer vor (U. Leuzinger, AiTG 14, 2007, 148-154).

Archäologische Funde: Kupferbeil.
Datierung: archäologisch. Jungneolithikum, Pfyner Kultur.
Amt für Archäologie TG.