LK1047, 2612380 / 1268870. Höhe 254 m.
Datum der Grabung: 4.7.-5.10.2016.
Neue Fundstelle.
Geplante Notgrabung (Neubau mit dazugehöriger unterirdischer Autoeinstellhalle). Größe der Grabung 5600 m².
Siedlung.

Beim Aushub einer Baugrube wurden Spuren einer bisher unbekannten bronzezeitlichen Siedlung entdeckt. Durch die lange Nutzung des Areals durch die Deutsche Bahn war der Boden bis zu 2 m tief verschmutzt und teilweise bis in den Wieseschotter modern gestört. Das von einer Bodensanierung im Jahr 2011 stammende moderne Material sowie der restliche verschmutzte Lehm wurden im Vorfeld der Baubegleitung entfernt, archäologisch verfolgt wurde nur der Abtrag des 30-50 cm mächtigen sauberen Schwemmlehms bis auf den anstehenden Wieseschotter. Auf der gesamten archäologisch relevanten Fläche wurden zwei Fundhorizonte mit Keramik festgestellt, die sich wahrscheinlich in die Bronzezeit datieren lassen. Es bleibt vorerst unklar, ob diese Fundstreuung taphonomisch bedingt oder auf unterschiedliche Belegungsphasen zurückzuführen ist. Es wurden in beiden Horizonten Randscherben und verzierte Wandscherben geborgen, die eine feinere zeitliche Gliederung ermöglichen könnten. Die Strukturen konzentrieren sich auf einen 30 m breiten Streifen entlang der nordöstlichen Grabungskante. Sie umfassen einen neuzeitlichen Graben, drei bronzezeitliche Gräben, mehrere bronzezeitliche Gruben sowie wenige bronzezeitliche Pfostengruben, die alle in den Wieseschotter eingetieft waren und anhand von Keramikfragmenten datierbar sind. In einigen der Gruben wurden zudem Holzkohleproben für eine C14-Datierung entnommen.

Archäologische Funde: bronzezeitliche Keramik, wenig neuzeitliche Keramik, neuzeitliches Eisen.
Probenentnahmen: Holzkohle.
Datierung: archäologisch. Bronzezeit; Neuzeit.
ABBS, J. Fäh.