LK 1135, 758 443/221 090. Höhe 473-482 m.
Datum der baubegleitenden Maßnahmen: März-Oktober 2007.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 88, 2005, 340.
Ungeplante Notgrabung (Baulanderschliessung/Werkleitungen). Größe der Grabung ca. 100 m². Siedlung.
Vom Frühjahr bis zum Herbst 2007 wurden in Triesen auf einer Hangterrasse über dem Rhein Werkleitungen verlegt, als Erschließung von neuem Bauland. Vor vier Jahren wurden in diesem Gebiet erste eisenzeitliche Siedlungsspuren entdeckt (JbSGUF 88, 2005, 340). Die Landesarchäologie nutzte die Gelegenheit, um die Ausdehnung der Kulturschichten abzuklären. Die baubegleitenden Beobachtungen definierten nun eine besiedelte Fläche von ca. 40000 m² mit einer Siedlungskontinuität von der Spätbronze- bis in die Eisenzeit.
Am nördlichen Ende der Baustelle schnitt der Bagger drei spätbronzezeitliche Gebäude an. Gebäude 1 wurde fast vollständig untersucht. Auf einer Fläche von ca. 4x5 m wurde ein Gehniveau erfasst; es bestand aus einem gelblichen, festgestampften sandigen Boden. Darin aufrecht gestellte Steinplatten umfassten eine mit Lehm gefestigte Herdplatte. An seinem östlichen Ende wurden zwei Gefäße geborgen. Das eine, bis zur Hälfte vollständig erhalten, stand noch aufrecht auf dem Boden. Das andere lag eingedrückt direkt daneben. Das Gebäude (C14-datiert zwischen dem 14. und dem 10. Jh. v. Chr.) wurde durch einen Rüfeabgang zerstört.
Ein weiteres Gehniveau mit Feuerstelle wurde bergwärts in ca. 30 m Entfernung nur in den Profilen dokumentiert. Das dritte Gehniveau lag hangabwärts, ebenfalls ca. 30 m entfernt von Haus 1. Hier wurde nur ein schmaler Streifen im Profil freigelegt. Sehr markant war eine weitere, durch hochkant gestellte Steine gefestigte Feuerstelle. Rundherum zeichnete sich ein kompaktes Gehniveau ab. Ca. 4 m davon entfernt lagen ein massiver Hüttenlehmversturz sowie Keramik. Einzelne Lehmstücke wiesen Ruten- und Bretterabdrücke auf. Nach der C14-Analyse ist dieses Gebäude 70-120 Jahre älter als Haus 1.
Die Flexibilität der Baufirma und der Gemeinde Triesen als Bauherrin ermöglichte es, 60 m weiter südlich der ersten Befunde eine weitere Fläche zu untersuchen. Dort wurden zwei Siedlungshorizonte festgestellt - ein sehr gut erhaltenes spätbronzezeitliches Gehniveau und die Ecke einer Terrassierung aus der Hallstattzeit. Getrennt waren beide durch ein massives, ca. 1 m hohes Überschwemmungspaket des nahen Wildbachs. Die Oberfläche der eisenzeitlichen Terrassenkante bestand aus einer Planierschicht aus verbranntem Hüttenlehmschutt. Darin eingebettet lag HaC-Keramik (Abb. 16).
Die beiden Horizonte enthielten zwar zahlreiche Keramikstücke und Tierknochen, aber keinerlei Gebäude-Befunde.
Die geschilderte, knapp über dem Rhein gelegene Terrasse erweist sich als kleinräumige Siedlungskammer, in der mehrere Verlagerungen von Gebäuden von der Spätbronzezeit bis in die Eisenzeit fassbar sind. Möglicherweise hängen die neuen Befunde zudem mit der spätbronzezeitlichen Siedlung Triesen-Niggabünt (JbSGUF 89, 2006, 230) zusammen, die 2004/2005 in 150 m Entfernung hangaufwärts entdeckt wurde.
Archäologische Kleinfunde: Keramik, Bronze-Objekte, Hüttenlehm, Hitzesteine.
Probenentnahmen: HK für C14 und Holzarten-Bestimmung; archäobotanische Proben (unbestimmt); Mikromorphologie (Lokalaugenschein durch Ph. Rentzel).
Faunistisches Material: Tierknochen (unbestimmt), Mollusken (unbestimmt).
Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit; Hallstattzeit - C14, Ge-
stattzeitliche Terrassenkanten: ETH-34525: 2450±30BP; ETH34526: 2490±30BP; ETH-34527: 2470±30BP. Spätbronzezeitlicher Horizont: ETH-34528: 2790±30BP; ETH-34529: 2790±30BP.
Landesarchäologie, Hochbauamt Fürstentum Liechtenstein, U. Mayr.
Triesen FL, Fürst Johannstrasse
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Détail de la chronique
Commune
Triesen
Canton
fl
Lieu-dit
Fürst Johannstrasse
Coordonnées
E 2758443, N 1221090
Altitude
473 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
--
Prélèvements
bois/charbon de bois, restes botaniques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C, micromorphologie
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
100 m2
Date de début
mars 2007
Date de fin
octobre 2007
Méthode de datation
14C, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2008
Époques
Âge du Fer, Âge du Bronze
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique, métal, matériel organique, pierre
Os
ossement d'animaux isolés, autres
Matériel botanique
bois/charbon de bois, autres
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