LK 1070, 658 800/259 300. Höhe 360 m.
Datum der Grabung: 15.3.-29.10.2004.
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGUF 70, 1987, 188f.
Geplante Notgrabung (Bau Zentralgebäude Psychiatrische Klinik Königsfelden).
Größe der Grabung ca. 725 m².
Siedlung (Legionslager).
Die untersuchte Fläche umfasst den Grundrissbereich des künftigen «Zentralgebäudes» sowie angrenzende Leitungsgräben. Sie liegt in der Retentura des Legionslagers von Vindonissa und schließt an Grabungen von 1975/76 an. In einer maximal 1 m mächtigen Schichtfolge haben sich Bauphasen aus dem 1. Jh. n. Chr. erhalten. Allerdings waren die römischen Horizonte durch die nachlagerzeitliche Nutzung des Geländes örtlich stark beeinträchtigt. Besonders im Norden der Grabungsfläche waren sie stellenweise gänzlich abgetragen. Gehniveaus waren vorwiegend in den südlich anschließenden Leitungsgräben noch vorhanden. Die Phasenzuweisung der freigelegten Befunde orientiert sich daher an der bekannten Bauabfolge; sie wird durch Funde und stratigraphische Überlagerungen der Strukturen bestätigt.
Die Steinfundamente der durch die Legio XXI und Legio XI errichteten Gebäude waren größtenteils ausgeraubt. Mit römischem Bauschutt verfüllte Gräben und gelegentlich auch die bei der Beraubung stehen gelassenen untersten Lagen von Bollensteinen markierten den ehemaligen Verlauf der Mauern. Bei den Untersuchungen wurden die Überreste mehrerer großer Militärbaracken der nördlichsten Scamna teilweise freigelegt. Flächig erfasst wurden die Räume des Kopfteils (Zenturionenbau) eines Nord-Süd ausgerichteten Baus. Ein südlich anschließender Leitungsgraben führte durch die Mannschaftsräume derselben Kaserne. Vom nördlich anschließenden Scamum können keine Gebäude rekonstruiert werden, da sich hier nur die Sohlenbereiche von Gruben und selten Spuren von Fundamentgräben erhalten haben. Die zwischen den Kasernenfronten liegende Ost-West verlaufende Lagerstraße war durch Bereiche des Kieskoffers nachweisbar, die in ältere Gruben nachgesunken waren, ferner durch die mit Lehm und Kalkbruchsteinen ausgekleidete Sohle des südseitigen Straßenkanals. Unter den «Steinbauten» mit gleicher Ausrichtung verlaufende Pfostengraben gehören zu Holzfachwerkkasernen der Legio XIII (sog. gerade Bauten).
Die Holz- und Fachwerkbauten des älteren Legionslagers der Legio XIII (sog. schräge Bauten) mit der im Vergleich zur späteren Überbauung leicht gegen Osten gedrehten Ausrichtung konnten nur ausschnittsweise nachgewiesen werden. Erkannte Fundamentgräben konzentrieren sich auf den südlichen Bereich des Grabungsgeländes. Zu dieser Bauphase gehört auch eine 6,5 m lange Kellergrube im südlichen Leitungsgraben, auf deren Sohle sich eine Lage von verbrannten Hölzern erhalten hat, die durch den Druck der darüber liegenden Schichten auf 1 cm Dicke zusammengepresst waren. Nachgewiesen sind die unterschiedlichsten Baumarten, u.a. Eiche, Buche, Esche, Ahorn, Birke, Erle und Kernobst. Bearbeitungsspuren sind zwar wegen des Erhaltungszustands nicht nachweisbar. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Versturz oder Abraum eines Holzgebäudes. Die nordseitige Lagerbefestigung der «schrägen» Bauphase konnte im nördlichen Teil der Grabungsfläche über 35 m verfolgt werden. Deutlich zeichnete sich der bekanntermaßen zwei- phasige Spitzgraben ab. Deren älterer liegt ungefähr 1 m südlicher als der jüngere; er wurde im Zuge der Errichtung des über 1,5 m tiefen und 4 m breiten jüngeren Grabens beinahe gänzlich durchschlagen. Die Fundamentstrukturen des Walles waren größtenteils durch eine moderne Störung abgetragen worden.
Faunistisches Material: Tierknochen (teilweise bearbeitet), Mollusken.
Probenentnahmen: Erdproben; Makroreste; Holzproben (Holzartenanalysen W. Schoch).
Datierung: archäologisch. 1. Jh. n. Chr.
K A A G, S. Benguerel und R. Widmer.
Windisch AG, Zentralgebäude
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Détail de la chronique
Commune
Windisch
Canton
AG
Lieu-dit
Zentralgebäude
Coordonnées
E 2658800, N 1259300
Altitude
360 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois, restes botaniques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
725 m2
Date de début
15 mars 2004
Date de fin
29 octobre 2004
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2005
Époques
Empire romain
Type de site
habitat, habitat (camp militaire)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
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Os
ossement d'animaux isolés, autres
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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