LK 1032, 2678050/1288600. Höhe 391 m.
Datum der Grabung: 4.3.-10.4. und 28.10.-22.11.2019.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 102, 2019, 229.
Geplante Notgrabung (Teilabriss, Bodenabsenkung). Grösse der Grabung ca. 130 m².
Siedlung:

Nach der Grabung im Innenhof des Hausgevierts im Fischerzunftareal im Sommer 2018 wurden die weiteren Bodeneingriffe während des Umbaus begleitet. Nebst baubegleitend dokumentierten, kleinen Bodeneingriffen, fanden 2019 zwei je einen Monat dauernde Grabungen statt.
In beiden Bereichen traf man als ältesten Horizont eine mindestens 60 cm mächtige Aufschüttung aus braungrauem, sandigem Silt an. Darin lag reichlich Fundmaterial, vor allem Tierknochen und Keramikfragmente.
Auf dieser Aufschüttung wurde eine Holzbebauung errichtet. Gefasst wurden gut erhaltene Lehmböden, Balkengräben und Feuer- bzw. Herdstellen (Abb. 60). Wie bereits 2018 festgestellt wurde, sind die Gebäudeorientierungen bis heute unverändert und die Standorte der Herdstellen blieben über die unterschiedlichen Phasen hinweg konstant.
Die hochmittelalterliche Holzbebauung im Fischerzunftareal erstreckte sich über die gesamte sich im Umbau befindliche Fläche. Es ist also von einem dicht belegten Quartier auszugehen, nicht einfach von einzelnen, losen Fischerhütten. Die zahlreich angetroffenen Herd- und Ofenstellen weisen zudem auf einen gewissen Wohnstandard hin.
Eine Uferbefestigung gegen den Rhein wurde nicht angetroffen. Eine einzige rheinparallel verlaufende Mauer von 45 cm Breite muss zu einem steinernen Vorgängerbau des heutigen Hauses Fischerzunft (um 1580) gezählt werden.

Archäologische Funde: Gefässkeramik, Baukeramik, Ofenkeramik, Glas, Metall, Schlacke, Spinnwirtel, Keramikrelief
Faunistisches Material: Tierknochen bearbeitet und unbearbeitet.
Datierung: archäologisch. Hochmittelalter bis 19. Jh.
KA SH, M. Bertschi