LK 11092645, 809/1241349. Höhe 442 m.
Datum der Bauuntersuchung: 3.-17.7.2019.
Neue Fundstelle.
Siedlung.
Bauernhaus.

Das untersuchte Gebäude an der Hardstrasse 5 ist ein spätgotisches Hochstudhaus von 9 m Höhe, das frühestens 1563 entstanden ist. Zur Bauzeit betrug die Länge des tragenden Ständerwerks rund 10.5 m, während die Breite des tragenden Gerüsts mit 4.5 m bis heute gleich geblieben ist. Im 18. und 19. Jh. wurde das Gebäude auf 15.5 m verlängert. Ursprünglich verfügte das Haus über einen Wohntrakt mit vier Räumen pro Geschoss, zwei Trämkeller und eine Scheune. Später wurde es zu einem Vielzweckbau mit Tenne und Stall ausgebaut.
Die hölzerne Stubenfassade des Gebäudes ist bis heute erhalten geblieben. Sie zeichnet sich durch ein drei- und ein viergliedriges Reihenfenster und Brustriegel mit Würfelfriesen aus. Vertäfelungen mit farbig gefassten Eierfasen komplettieren das Bild. Ursprünglich besaß das Gebäude Klappläden. Davon übrig geblieben sind die Löcher für die Zugseile, die sich mittig über den Fenstern in den Bohlen befinden. Der Innenausbau war schlichter gehalten: Soweit dies nachvollzogen werden kann, waren die Bohlenwände, Wandrähme und Eckständer in den Hauptwohnräumen schlicht gefast. Das Balkenwerk der Schlafkammern im Obergeschoss war unverziert. Der kernbauzeitliche Kachelofen wurde mehrfach ersetzt. Zum Zeitpunkt der Untersuchung stand ein mit Ölfarbe bemalter, biedermeierlicher Ofen mit grün glasierten Blattkacheln in der Stube. Einzelne Kacheln sind patroniert und stammen vermutlich von einem älteren Ofen.
Anfänglich führte der Haupteingang von der Scheune in den Wohntrakt und wurde durch eine Eselsrückenfase geziert. Mit den Umbauten im 18. Jh. wurden sowohl der Wohn- wie auch der Ökonomietrakt vergrößert und der Haupteingang auf die Rückseite des Hauses verlegt.

Probenentnabmen: Holzproben.
Datierung: dendrochronologisch. 1561/62, 1562/63.
KA AG, C. Gut.