LK 1031, 677 900/283 660. Höhe 427 m.
Datum der Grabung: 14.6. - 8.7.2011.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 94, 2011, 242.
Lehr- und Forschungsgrabung des Institutes für archäologische Wissenschaften, Abt. Ur- und Frühgeschichte der Universität Bern. Grösse der 2011 untersuchten Fläche 185 m².
Siedlung.

Die dritte Grabungskampagne galt der nordöstlichen Siedlungszone von Überhürst, wo einerseits der Verlauf der zwei grossgartachzeitlichen Gräben geklärt und andererseits eine im Magnetogramm rätselhafte lineare Anomalie untersucht werden sollte. Die Sondierschnitte ergaben, dass im Mittelneolithikum der nordöstliche Siedlungsbereich scheinbar nicht von Gräben begrenzt war. Der eine von ihnen wurde in keinem der Schnitte gefasst, der zweite nur im südlichsten Schnitt. In der Erweiterung dieser Sondierung wurde sein nördliches Ende dokumentiert. Das spärliche Fundgut aus der Verfüllung setzt sich aus wenig aussagekräftigen Keramikscherben sowie einigen Silices und Mühlsteinfragmenten zusammen. Ein weiterer Sondierschnitt wurde gezielt auf eine 200 m lange, im Magnetogramm stufenartig verlaufende Anomalie angesetzt, die anfänglich als moderner Bodeneingriff interpretiert wurde. Sie entpuppte sich als U-förmiger Graben von 0.65 m Tiefe und 2 m Breite. Das wenige aus der Einfüllung geborgene Fundmaterial besteht aus Kleinstfragmenten verziegelter Lehmbrocken und einigen latènezeitlichen Keramikscherben, die sich aber nicht genauer datieren lassen. Auch der Zweck des stufenartigen Verlaufes ist noch ungeklärt. Ebenso bleibt unklar, ob es sich bei diesem Graben um den nordwestlichen Abschnitt desselben handelt, der 2010 knapp 300 m weiter südwestlich entdeckt wurde, oder ob sich hier eine weitere latènezeitliche Anlage abzeichnet. Weder die Orientierung der Gräben noch das Magnetogramm geben dazu Hinweise.

Archäologische Funde: Keramik, Felsgestein, Silex.
Probenentnahme: für Archäobotanik, Archäozoologie und C14.
Datierung: archäologisch. Neolithikum (Grossgartach?); Latène.
Institut für archäologische Wissenschaften, Abt. Ur- und Frühgeschichte, Uni Bern, O. Wey.