LK 1069, 2654239/1253352. Höhe 374 m.
Datum der Bauuntersuchung und Grabung: 2016 (seit 2011).
Bauuntersuchung und geplante Notgrabung (Renovation). Grösse der Grabung 700 m².
Siedlung. Schloss.

Das zwischen Aarau und Brugg bei Veltheim gelegene, kürzlich von seinem neuen Besitzer Samuel Wehrli seit 2011 aufwendig sanierte Schloss Wildenstein ist wie die meisten Schlösser des Kantons Aargau aus einer mittelalterlichen Burg hervorgegangen. Die heutige Anlage wurde im mittleren 14. Jh. von den Herren von Rinach an der Stelle einer 1301 als Ruine bezeichneten Vorgängerburg gleichen Namens erbaut. Von dieser älteren, hochmittelalterlichen Burganlage zeugen nur noch zusammenhanglose Mauergruben und Fundamentmauerreste im Boden. Vom Neubau der Burg des mittleren 14. Jh. sind nur noch der Nordostturm, erbaut um 1347, und der Südwestturm, erbaut um 1353, erhalten. In einer ersten Ausbauphase um 1401 folgten der Bau des Südtrakts, eines dreigeschossigen Wohnbaus mit Walmdach, und des Ost- und Südabschnitts der Ringmauer. Nachdem die Burg um 1465 von den Herren von Rinach an die Hasfurter übergegangen war, folgten um 1474 der Bau des Osttrakts und um 1485 der Neubau des Nordtrakts und der westlichen Ringmauer. 1491 kam die Burg an die Herren von Mülinen, die 1627 den Hofbrunnen, 1645 den Treppenturm und 1648 den aktuellen Dachstuhl des Osttrakts errichteten. Nachdem die Familie von Effinger durch Erbfall in den Besitz des Schlosses gelangt war, renovierte sie in den 1680er- und 1690er-Jahren den Nord-, Süd- und Osttrakt. 1720 verkauften sie das Schloss an Bern, das für die Landvögte des Amts Schenkenberg einen neuen Sitz benötigte. Um 1756 erfolgte eine Sanierung des Ost- und Südtrakts, die den beiden Bauten die heutige Raumordnung und Ausstattung brachte. 1769 folgte eine durchgreifende Renovation des Südwestturms. Danach fanden nur noch kleine Umbauten statt.

Archäologische Funde: Gefäss- und Ofenkeramik, Stuck.
Datierung: archäologisch; dendrochronologisch. KA AG, P. Frey.