LK 1115, 2755 759/1 234 804. Höhe 463 m. Datum der Baubegleitung: über das ganze Jahr 2021 verteilt, noch nicht abgeschlossen. Bibliografie zur Fundstelle: Aebi, P. (1962) Geschichte der Burgen und Freisitze in der politischen Gemeinde Sennwald, 45-73. Buchs; Krumm, C. (2020) Die Kunstdenkmäler des Kantons St.Gallen. Die Region Werdenberg. Bd. 6, 414-419. Bern. Baubegleitung (Sanierung Burgruine und Umgebungsarbeiten; Sanierung/Umbau Gebäude und Werkleitungen). Grösse der Ausgrabung ca. 7390 m². Burg/Schloss.

2020 war ein Grossteil des Geländes mittels Georadar (LBI ArchPro, Wien) prospektiert worden. Die Bauarbeiten 2021 bedingten zahlreiche Bodeneingriffe. Beim Abbruch der Garage zwischen dem modernen Wohnhaus und dem Keller des 1895 abgebrannten Landvogthauses dokumentierte die KA SG eine auf den Bergsturzkies gebaute, abgewinkelte Mauer, welche an das Landvogthaus anstiess. Sie wurde bereits 2020 in einer Sondage gefasst. Die Ost-West orientierte Mauer wies eine Gesamtbreite von 0.92 m auf und konnte auf einer Länge von 6.1 m und in einer Höhe von 1.5 m gefasst werden. Die Mauer ist auf einer Ansicht von etwa 1840 gut zu sehen (Aebi 1962, 57). Beim Ausheben diverser Werkleitungsgräben kamen zwei Nordost-Südwest ausgerichtete Mauerabschnitte der einstigen, 1622-1625 errichteten und durch Georadar klar lokalisierten Sternschanze zum Vorschein. Bei beiden Abschnitten handelte es sich um zwei schalige Mauerwerke aus lagig verbauten Kalkbruchsteinen im Randbereich und einem Mauerkern aus kleineren Bruchsteinen. Die Mauerstärke betrug 1 m, die gefasste Länge 5.3 m und die gefasste Tiefe rund 0.9 m, wobei die Mauerunterkante nicht erreicht wurde. Der Schanzenabschnitt nördlich der Zufahrt war in Richtung Nordwesten abgewinkelt. Im Innern der Mauerecke konnten einige dicht beieinanderliegende Bruchsteine dokumentiert werden, die als mögliches Bodenniveau bzw. als eine Art Bodenunterkonstruktion interpretiert werden. Beim anderen Schanzenabschnitt in der Zufahrt zog auf der Innenseite eine Brandschuttschicht (C14-Probe entnommen) an das Mauerwerk.

Archäologische Funde: Gefässkeramik, Baukeramik, Eisen, Glas. Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet. Probenentnahmen: C14-Proben, Mörtelproben. Datierung: archäologisch. Mittelalter; Neuzeit. KA SG, M.-J. Fabrni, L. Hailer und N. Oertle.