LK 1031, 2689 784/1 283 623. Höhe 397.5 m.
Datum der Grabung: 2023.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 105, 2022, 312-313; JbAS 106, 2023, 269-270; Bänteli, K./Bürgin, K. (2017) Schaffhausen im Mittelalter - Baugeschichte 1045-1550 und archäologisch-historischer Stadtkataster des baulichen Erbes 1045-1900. Schaffhauser Archäologie 11/II, 587-604. Schaffhausen.
Geplante Notgrabung und Bauuntersuchung (Umbau, Sanierung).
Siedlung, Kloster.
Seit 2020 laufen die Untersuchungen im Areal des ehemaligen Schaffhauser Barfüsserklosters, welches heute als Stadthausgeviert bezeichnet wird. Die bisher gewonnenen Erkenntnisse wurden 2023 durch weitere Aufschlüsse sowohl im Boden als auch in den Gebäuden ergänzt. Mittlerweile lässt sich ein detailliertes Bild von der Bau- und Nutzungsgeschichte des Areals zwischen dem 11. und 20. Jh. zeichnen. Diese reicht von einer ersten Wallgraben-Anlage aus dem 11. Jh. über eine frühe städtische Bebauung mit landwirtschaftlich und gewerblich genutzten Flächen und die Gründung des Franziskanerklosters in der Mitte des 13. Jh. bis hin zur nachreformatorischen Aufgliederung und Umnutzung. Der Ersatz von Leitungen sowie die Anlage eines Fernwärmenetzes boten an mehreren Orten rund um die Klosterbauten Einblicke in deren unmittelbares Umfeld.
In Leitungsgräben entlang der Krummgasse wurden mehrere Mauern von Kellern, Fundamenten, dem Westabschluss der Klosterkirche sowie Abwasserkanäle und Wasserbecken gefasst. Südlich der ehemaligen Kirche, in der Stadthausgasse, wurden in den Leitungsgräben Straßenkofferungen und Nutzungsschichten aus der Frühzeit der Stadt Schaffhausen angetroffen. Das Fundmaterial aus dem zugehörigen Nutzungshorizont enthält viele Hornzapfen, was auf die Anwesenheit eines hornverarbeitenden Gewerbes hinweist.
Auch innerhalb des ehemaligen Westtraktes des Klosters wurden Leitungen verlegt. In den von der Archäologie ausgehobenen Leitungsgräben kamen eine vorklösterliche Grube mit Makroresten sowie mehrere Mauerzüge zum Vorschein. Letztere verlaufen leicht versetzt zu den noch bestehenden Klosterbauten, nehmen also auf eine vorklösterliche Bebauung Bezug. Auch das Fundmaterial datiert in die vorklösterliche Zeit. Hingegen ist ein bisher unbekannter, tonnengewölbter unterirdischer Raum als nachreformatorischer Bau einzuordnen. In den zugehörigen Mauern sind Teilstücke der ehemaligen Arkadenbögen des Kreuzganges aus dem frühen 16. Jh. als Spolien verbaut.
Nachdem 2022 umfassende bauarchäologische Untersuchungen vorgängig zum eigentlichen Umbau stattgefunden hatten, fand nun eine baubegleitende, ergänzende Dokumentation statt. Dabei überraschte die Entdeckung von zwei Biforienfenstern im sogenannten Guardianshaus (Abb. 71). Dieses bildet den Ostabschluss des 50 m langen Nordtraktes, welcher über den Osttrakt hinausragte. Die beiden spätgotischen Fenstergewände aus Sandstein kamen in der ehemaligen südlichen Aussenmauer im Erdgeschoss zum Vorschein. Sie wurden vermutlich bereits zur Klosterzeit wieder zugemauert, blieben aber noch als einseitig nutzbare Nischen bestehen. Später verschwanden sie vollständig hinter neuzeitlichem Verputz. Die Fenster geben dem zuletzt als Möbellager genutzten Raum eine ganz neue Bedeutung als mögliche Kapelle oder erster Gebetsraum vor dem Bau der Klosterkirche.
Archäologische Funde: Geschirr-, Ofen- und Baukeramik, Glas, Metallobjekte, behauene Sandsteine.
Faunistisches Material: Knochen und Geweih, unbearbeitet; viele Fischreste.
Probenentnahmen: Mörtel, Holzkohle, Schlämmproben (Botanik, Archäozoologie).
Datierung: archäologisch. Hoch- bis Spätmittelalter; Neuzeit.
KA SH, K. Schäppi, L. Christen und P. Dietz.
Schaffhausen SH, Stadthausgeviert
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Détail de la chronique
Commune
Schaffhausen
Canton
SH
Lieu-dit
Stadthausgeviert
Coordonnées
E 2689784, N 1283623
Altitude
398 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois, os, restes botaniques, échantillons de boue archéobiologiques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
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Date de début
2023
Date de fin
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Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2024
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat, cultuel/religieux (monastère)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique, verre, métal (outil)
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
bois/charbon de bois, autres
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