LK 1190, 661 350/191 459. Höhe 488 m.

Datum der Grabung: Sondiergrabung 21.-23.2.2007; Baugrubenüberwachungen Oktober und November 2007.

Bibliographie zur Fundstelle: Pater Emmanuel Scherer, Die vorgeschichtlichen und frühgeschichtlichen Altertümer der Urschweiz. MAGZ 27, 1916, 4, 259-261

Geplante Notgrabung (Hausbau). 2 Sondierschnitte von total 65 m Länge und 1.4 m Breite. Siedlung.

Die rund 20 Höhenmeter über dem heutigen Spiegel des Sarnersees gelegene Terrasse zwischen dem Hubel und dem Biel ist seit der 2. H. 19. Jh. als archäologische Zone bekannt. Seit dieser Zeit wird dort ein frühmittelalterliches Gräberfeld vermutet. Im August 1995 wurden bei einer Notdokumentation auf dem Hubel zwei Baugrubenprofile dokumentiert. Dabei kamen menschliche Knochen zum Vorschein, die mit C14-Analysen ins Frühmittelalter datiert wurden. Ergänzt wurden die Arbeiten im Oktober 1995 durch eine geomagnetische Prospektion. 1996 wurde auf dem Biel geophysikalisch prospektiert. Gestützt auf die dabei nachgewiesenen Spuren verlangte die zuständige Denkmalpflege Obwalden 2006 im Rahmen des Bewilligungsverfahrens für den Bau von vier Einfamilienhäusern eine archäologische Überwachung sämtlicher Bodeneingriffe.

Um eine allfällig notwendige Rettungsgrabung rechtzeitig vor Baubeginn durchführen zu können, wurde zudem vorsorglich eine Sondiergrabung angeordnet. Sie und die im Herbst 2007 durchgeführten Aushubüberwachungen zeitigten folgende provisorischen Resultate: Unter der heutigen Oberfläche verläuft parallel zum Hang eine langgezogene Mulde. Diese wurde seit dem Rückzug des Aaregletschers allmählich durch eingeschwemmtes Material aufgefüllt. Im mehrheitlich aus braun-beigem Lehm bestehenden Untergrund lag in einer Tiefe von rund 80 cm ein ca. 20 cm dickes mit Holzkohlepartikeln durchsetztes Band. Als einzige Funde kamen darin einige kaum verrundete Keramikbruchstücke zum Vorschein, die auf Grund von Form und Materialzusammensetzung in die mittlere Bronzezeit zu datieren sind.

Probenentnahmen: C14.

Datierung: archäologisch. Mittlere Bronzezeit. - C14. ETH-34 BP, 3010-2880 BC cal. (1 1 sigma).

Fachstelle für Kultur- und Denkmalpflege OW, P. Omachen.