LK 1269, 650700 / 135500. Höhe 1130 m.
Datum der Grabung: 5.-14.8.2013
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGUF 62, 1979, 117; AAS 93, 2010, Fors.; Vallesia 65, 2010, 309 F.
Forschungsgrabung.
Grösse der drei Sondagen total 7 m².
Siedlung.
Die Intervention ist Teil des Projektes «Urgeschichtliche Besiedlung im Oberwallis» (Leitung Ph. Curdy und P. Meyer, verwaltet durch die Walliser Kantonsarchäologie und die Walliser Kantonsmuseen, unterstützt von der Stiftung Pfarrer Emil Schmid, Brig und anderen Institutionen). Ziel ist eine Verbesserung unserer Kenntnisse der urgeschichtlichen Besiedlung im Oberwallis. Die Grabung auf dem Schlosshubel wurde zudem von der Nägeli-Stiftung in Zürich und der Gemeinde Grengiols unterstützt.
Auf dem oberhalb von Grengiols liegenden Schlosshubel fanden bereits 1976 archäologische Untersuchungen mit Fokus auf die mittelalterliche Besiedlung statt; dabei wurde auch bronzezeitliche Keramik gefunden. Aus diesem Grund wurden 2009 im Rahmen des Projektes «Urgeschichtliche Besiedlung im Oberwallis» dem Profil einer Sondage von 1976 aus drei verschiedenen Schichten drei Holzkohleproben für C14-Datierungen entnommen, aus denen die absoluten Daten 2200-2000 v. Chr. (Poz-32253, 3730±35 BP), 1520-1406 v. Chr. (Poz-32254, 3185±35 BP) und 1390-1200 v. Chr. (Poz-32255, 3195±35 BP) resultierten. Daraufhin wurde beschlossen, 2013 vorzugsweise in den Fundschichten der Mittel- und Spätbronzezeit zu graben. Die Untersuchungen hatten zum Ziel, die prähistorische Besiedlung des Hügels näher zu untersuchen; als Zeitskala dienten die eben genannten C14-Daten.
Die Strate mit dem frühesten C14-Datum aus der Sondage von 1976 (2200-2000 v. Chr.) enthielt Keramik und Tierknochen und wurde als Rodungshorizont gedeutet. Sie lässt keine Aussage über eine frühbronzezeitliche Besiedlung auf dem Schlosshubel zu. Darüber befinden sich zwei Kulturschichten; in den Sondagen kamen indessen keine baulichen Strukturen zum Vorschein. Den beiden Straten lassen sich die C14-Daten der Mittel- und Spätbronzezeit zuordnen. Der Horizont der Mittelbronzezeit (C14: 1520-1406 v. Chr.) enthielt Keramik und Tierknochen. Danach wurde der Bereich eine Zeit lang verlassen; darauf deutet eine direkt folgende, fast fundleere Schicht von kolluvialem Sediment hin.
In der Spätbronzezeit (C14: 1390-1200 v. Chr.) wurde das Gelände mit einer Schüttung planiert. Dieser Horizont zeichnet sich durch das Vorhandensein von drei Bronzefragmenten, Keramik und Tierknochen aus. Große grobkeramische Vorratstöpfe machen die Mehrheit des Inventars aus. Verbrannte Objekte, Steine mit Hitzesprengungen und die Brandrötung des Sediments belegen ein Schadenfeuer. Darüber liegt die Versturzschicht einer Trockensteinmauer, die von weiter hangaufwärts liegenden Häusern stammen könnte. Spätere Besiedlungsphasen wurden nicht festgestellt.
Der unmittelbare Gewinn aus den Sondagen ist begrenzt: Wegen deren geringen Größe waren keine großflächigen Strukturen auszumachen, und die Aussagen über die Schichtabfolge basieren v. a. auf die mit gut 4 m² größte der drei Sondagen. Die Auswertung der Keramik und der Tierknochen jedoch wird weitere Erkenntnisse über die Besiedlung des Hügels in prähistorischer Zeit liefern. Die Keramik wird im Rahmen einer Praktikumsarbeit an der Universität Basel von Corinne Juon bearbeitet.
Datierung: archäologisch; C14.
ARIA, C. Juon und Ph. Curdy.
Grengiols VS, Schlosshubel
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Détail de la chronique
Commune
Grengiols
Canton
VS
Lieu-dit
Schlosshubel
Coordonnées
E 2650700, N 1135500
Altitude
1130 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
14C
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
7 m2
Date de début
05 août 2013
Date de fin
14 août 2013
Méthode de datation
14C, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2014
Époques
Âge du Bronze
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de recherche)
Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
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