LK 1032, 707 349/278 960. Höhe 399 m.
Datum der Grabung: 23.6.-19.12.2008.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 89, 2006, 250; 90, 2007, 166; 91, 2008, 197 f.
Geplante Notgrabung (Bauland). Grösse der Grabung ca. 225 m².
Römischer Vicus. Friedhof zu Kirche.
Die Kampagne 2008 stellt die Fortsetzung der 2007 begonnen Arbeiten dar; die freigelegte Fläche grenzt westlich an die 2005 und 2006 gegrabenen Areale an (2005.021). Schwergewichtig betreffen die Untersuchungen von 2008 Bereiche der römischen Siedlung von Eschenz (Tasgetium). Im Süden der Flächen wurde aber ein weiterer Teil des frühmittelalterlichen-neuzeitlichen Friedhofs zur 1738 abgebrochenen Vitus-Kirche untersucht. Innerhalb der Friedhofsmauer wurden mehrere in die Kiesschichten der uferparallelen römischen Straße eingetiefte Skelettgräber freigelegt. Die auf einer Geländeterrasse angelegte Straße selbst wurde in der Grabungsfläche nur in der nördlichen Hälfte erfasst. Bei der ältesten Phase handelt es sich um eine mit einer Faschine gefasste Kiesschicht. Funde aus einem angrenzenden Bauhorizont aus Holzabfällen lassen auf deren Erstellung um die Zeitwende schließen. Darüber wurde ein mit Längshölzern fundamentierter Prügelrost erstellt und mit mehreren mächtigen Kiesschichten überdeckt. Ungefähr sechs Kiesniveaus lassen sich unterscheiden, deren jüngste von den Gräbern zur Vitus-Kirche gestört sind.
Besonders weil das Gelände gegen das Ufer hin stark abfällt, ist die stratigrafische Verknüpfung der verschiedenen Straßenschichten mit der nördlichen und somit uferseitig angrenzenden Häuserzeile schwierig. Als erste Baumaßnahme wurde hier in der gesamten Fläche siltiges Material eingeebnet. Eine darauf erstellte und mehrfach erneuerte Feuerstelle sowie Reste von Lehmböden gehören zu den ersten Hausbauten. Konstruktive Hölzer lassen sich bislang aber nicht mit diesen Befunden in Verbindung bringen, da die ältesten Schichten bei den jüngeren Baumaßnahmen teilweise abgetragen worden waren.
In einer nachfolgenden Periode wurden drei streifenförmig auf die Straße zulaufende Parzellen im Ausschnitt erfasst. Die Bodenflächen der Holzgebäude wurden jeweils auf mehreren Terrassen angelegt, deren Stützwände aus mächtigen Pfosten und dahinter aufgeschichteten Brettern bestanden. Diese Konstruktion wurde mit Hölzern und stark organischem Sediment hinterfüllt, das wiederum als Baugrund der Holzgebäude diente. Bislang lassen sich für die Häuser mindestens zwei Bauperioden sowie verschiedene Erneuerungen der Böden und Reparaturen der Gebäude unterscheiden, wobei die Parzellengrenzen beibehalten wurden. Die Holzgebäude werden von Planieschichten mit Funden aus dem 2. Jh. n. Chr. überlagert.
Die Grabungsarbeiten laufen bis 2009 weiter.
Anthropologisches Material: mind. 18 Bestattungen (Mittelalter, Frühe Neuzeit [vor 1738]), noch nicht analysiert.
Archäologische Funde: Keramik, Metall, Glas, Funde aus organischem Material (Holz, Leder), Ziegel, Tierknochen etc.
Probenentnahmen: Schlämmproben, Sedimentproben, Dendro- und Holzartenproben.
Datierung: archäologisch; historisch; dendrochronologisch. 1./2. Jh. n. Chr.; Mittelalter; Neuzeit (bis 1738).
Amt für Archäologie TG.
Eschenz TG, Untereschenz, Moosberger Parz. 485
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Détail de la chronique
Commune
Eschenz
Canton
TG
Lieu-dit
Untereschenz, Moosberger Parz. 485
Coordonnées
E 2707349, N 1278960
Altitude
399 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois, échantillons de boue archéobiologiques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
dendrochronologie
Institution
--
Date de la découverte
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Surface (m2)
225 m2
Date de début
23 juin 2008
Date de fin
19 décembre 2008
Méthode de datation
dendrochronologique, historique, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2009
Époques
Empire romain, Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat, cultuel/religieux (édifice réligieux), cultuel/religieux (sanctuaire), funéraire (cimetière)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique, métal, verre, matériel organique (objet en bois), matériel organique (pièce d'habillement)
Os
squelettes humains
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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