LK 1069, 642 295/256 775.
Höhe 440 m.
Datum der Grabung: 27.-29.2.2008.
Neue Fundstelle.
Ungeplante Baubegleitung (Einfamilienhausbau).
Größe der beobachteten Fläche 150 m².
Siedlung.

Beim Aushub für ein Einfamilienhaus am Sunnemattweg auf einer Terrasse südöstlich des Dorfzentrums von Wölflinswil beobachtete der Architekt Marc Böller in der Baugrube Mauerreste, worauf er die Kantonsarchäologie informierte. Bei einem Augenschein erwiesen sich die beobachteten Reste als Kellermauern eines frühneuzeitlichen, in den 1960er-Jahren abgerissenen Bauernhauses. Daneben zeichnete sich jedoch in den Baugrubenprofilen in ca. 1 m Tiefe eine deutliche Schicht aus Kalkschotter ab. Letztere enthielt zahlreiche Leistenziegelfragmente und römische Keramik sowie Schmiedeschlacken. Aufgrund ihrer Zusammensetzung, des Fehlens größerer Bruchsteine und der stellenweise starken Verdichtung darf sie am ehesten als Weg- oder Platzkofferung gedeutet werden. Wie der Schichtverlauf zeigt, muss der Platz oder Weg auf einer teilweise künstlich ausplanierten Geländeterrasse angelegt worden sein. Die Ziegel und Keramikfunde weisen auf ein nahes Gebäude hin, die Schlacken belegen die Eisenverarbeitung. Im Nordprofil der Baugrube, hangseits des Weg- oder Platzkoffers, war ein auffälliger Graben zu erkennen, dessen Funktion vorerst unklar bleibt. Nach Ausweis der Stratigrafie müssen Graben und Kieskofferung zeitgleich sein. Erwähnenswert ist außerdem ein unmittelbar unter der römischen Weg- oder Platzkofferung liegender, prähistorischer, am ehesten mittel- oder spätbronzezeitlicher Keramik und Holzkohle führender Horizont. Diesem stratigrafisch eindeutig zugehörig ist ein in den darunterliegenden glazialen Ton eingetieftes Trockenmauerfundament. Eine genaue Datierung der prähistorischen Funde und Befunde steht noch aus.

Archäologische Funde: bronzezeitliche und römische Keramik, Leistenziegel, Schmiedeschlacken.
Datierung: archäologisch. Mittel- oder Spätbronzezeit; 1.-3. Jh.
K A A G, A. Schaer und D. Wälchli.