LK 1047, 2610 713/1268032. Höhe 253-259 m.
Datum der Grabung: Oktober 2016-November 2017.
Bibliografie zur Fundstelle: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 69, 345f. (1968/13); 75, 253f. (1974/25); 81, 216 (1980/22); JberABBS 1988 (1990), 11 (1988/18); 1989 (1991), 69-153; 2011 (2012), 57 (2011/26).
Geplante Baubegleitung (Rückbau ehemaliges Frauenspital; Baugrube für ETH-Zentrum für Systembiologie; Kältezentrale Pharmazentrum). Grösse der Grabung 325 m².
Stadtmauer.
Die beiden Bauprojekte lagen im Bereich der sogenannten «Eisenbahnmauer». Während kleinere Aufschlüsse (oft kürzer resp. weniger hoch als 1 m) dieses Stadtmauersegments und seiner Konter mauer bereits in der Vergangenheit untersucht worden waren, ergab sich 2017 die Gelegenheit, einen grösseren, zusammenhängenden Abschnitt von rund 60 m Länge und 6 m Tiefe - wenn auch in mehreren Etappen - zu dokumentieren, bevor er im Zuge der Bauarbeiten endgültig abgebrochen werden musste. Die Eisenbahnmauer besteht aus lagenhaft vermauerten Hau- und Bruchsteinen. Verwendet wurden sowohl Kalk- als auch Sandsteine. Im dokumentierten Abschnitt war die Mauer an der Oberkante 1.4 m und an der Unterkante bis zu 3 m dick. Neben der eigentlichen Stadtmauer bestand das Festungswerk aus einem Erdwall (Kanonenwall), der entlang der Mauern aufgeschüttet war, sowie einem Graben mit Kontermauer.
1843/44 war die Bahnlinie der «Compagnie du chemin de fer de Strasbourg à Bâle» von Saint-Louis nach Basel verlängert worden, wo der erste Bahnhof der Schweiz errichtet wurde (eingeweiht 1845). Über drei Jahre lang war politisch abgewogen worden, ob dieser intra oder extra muros entstehen sollte. Schliesslich entschloss sich die Basler Regierung dazu, die Stadtmauern im Bereich des St. Johanns-Quartiers erweitern zu lassen. Ausschlaggebend waren wohl vor allem Gründe der Inneren und Äusseren Sicherheit. So war etwa die Polizeiarbeit auf das Gebiet intra muros ausgerichtet und nur knapp ein Jahrzehnt nach der Kantonstrennung war Basel noch nicht bereit, den Schutz der Stadtmauern aufzugeben (Entfestigung ab 1859). So musste die Eisenbahn bei der Einfahrt in die Stadt zuerst eine Holzbrücke, die über den Graben führte und das von Melchior Berri entworfene «Eisenbahn Thor» passieren. Letzteres wurde jede Nacht verschlossen. Allerdings wurde der Bahnhof nach nur 15 Jahren aufgegeben und die Züge nach Frankreich fuhren - wie noch heute - ab dem Centralbahnhof.
Das jüngste Basler Festungswerk hatte nur gut 30 Jahre Bestand. Ab 1874 und bis 1877 wurden die Wälle abgetragen, die Mauern wo nötig geschleift und die Gräben verfüllt. Auf dem Gelände des Bahnhofs war bereits zehn Jahre zuvor die Strafanstalt Schällenmätteli entstanden.
Archäologische Funde: Neuzeitliche glasierte und bemalte Keramik.
Datierung: historisch. 1843/44.
ABBS, S. Billo.
Basel BS, Klingelbergstrasse 48 und 50 (2016/29 und 2017/47)
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Détail de la chronique
Commune
Basel
Canton
BS
Lieu-dit
Klingelbergstrasse 48 und 50 (2016/29 und 2017/47)
Coordonnées
E 2610713, N 1268032
Altitude
253 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
325 m2
Date de début
octobre 2016
Date de fin
novembre 2017
Méthode de datation
historique
Auteur.e
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Année de publication
2018
Époques
Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat (ville)
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
céramique
Os
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Matériel botanique
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