LK 1047, 611416/268120. Höhe ca. 248-252 m. Datum der Grabung: Juli/August 2006. Bibliographie zur Fundstelle: F. Maurer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt IV, 22-24. Basel 1961; JberABBS 2001, 44.49 .75 f.; 2002, 42 f.
Geplante Notgrabung (Bau Transformatorenstation). Grösse der Grabung ca. 70 m². Siedlung.
Im Grünstreifen zwischen der «Klingentalgraben» genannten Straße und der Reithalle der ehemaligen Kaserne südlich davon wurde eine große Baugrube für eine unterirdische Transformatorenstation ausgehoben. Hier sowie in einem Zuleitungsgraben erwarteten wir Fundamente der Stadtbefestigungen. Die Kaserne des 19. Jh. steht nämlich auf der Parzelle des ehemaligen Frauenklosters Klingental. Diese Parzelle musste nach 1278 beim Bau des Klosters mit einer neuen Stadtmauer umgeben werden, da sie vor der um 1256 ummauerten neuen Vorstadt Kleinbasel lag.
Das Wehrsystem war hier besonders eindrücklich: Vor der Stadtmauer lag ein doppelter Graben. Der Wall zwischen dem inneren und dem äußeren Graben war beidseits mit einer Mauer verblendet. Nach außen hin besaß der äußere Graben gemäß historischen Abbildungen lediglich eine steile Böschung. Nicht überliefert ist, ob diese Anlage als ganze in die Zeit kurz nach 1278 gehört oder ob der äußere Graben jünger ist.
Die moderne Baugrube wurde gegen Norden und Süden von zwei Mauerfundamenten begrenzt: Gegen Süden war es die alte Kontermauer des inneren Stadtgrabens, von der wegen des Baus der unmittelbar dahinter liegenden Kasernenreithalle allerdings nur noch Teile der Mauerschale übrig waren. Im Norden war die stadtseitige Mauer des äußeren Grabens dagegen bestens bis unter die Grasnarbe erhalten (Abb. 28). Hier ließen sich sogar drei bis vier Bauetappen unterscheiden: die untersten Lagen sind als in die Grube gebautes Fundament zu deuten, darüber liegt eine frei in einer schmalen Mauergrube aufgemauerte Etappe, die von einer weiteren, fast schon verputzt wirkenden Bauetappe überlagert wird. Die oberste Etappe beginnt mit einer Reihe von Hohlräumen in regelmäßigen Abständen, die als Gerüsthebellöcher zu deuten sind. Das ursprüngliche Gehniveau auf dem Erdwall im Bereich der jetzigen Grünanlage dürfte etwa dem heutigen entsprochen haben. Die Mauer erhob sich wahrscheinlich höchstens 1 m über dieses Niveau.
Von besonderem Interesse ist die Mauer deshalb, weil sie sich in Bezug auf Steinmaterial wie Mauertechnik sehr von der eigentlichen, in die Jahre nach 1278 zu datierenden Stadtmauer unterscheidet. Deshalb ist für den Bau des äußeren Grabens grundsätzlich von einer jüngeren Datierung auszugehen. Einerseits erinnern uns die genannten Charakteristika an jüngst freigelegte Teile der Kontermauer bei der Äußeren Stadtmauer am Mühlegraben sowie der Mauer an der Rheinseite der St. Johanns-Vorstadt - demzufolge wäre die Befestigung in die Zeit zwischen ca. 1360/1400 zu datieren. Andererseits wird in der unruhigen Zeit um 1444 (Schlacht von St. Jakob) im Bereich des Klosters der Bau eines nicht näher bekannten «neuen Bollwerks» gemeldet. Ist vielleicht die wallförmige Anlage zwischen den beiden Stadtgräben gemeint? Die Beantwortung dieser Frage muss vorerst offen bleiben.
Datierung: archäologisch. Spätes 13. oder 14./15 Jh
ABBS, Ch.Ph. Matt.
Basel BS, Klingentalgraben 28
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Détail de la chronique
Commune
Basel
Canton
BS
Lieu-dit
Klingentalgraben 28
Coordonnées
E 2611416, N 1268120
Altitude
248 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
70 m2
Date de début
01 juillet 2006
Date de fin
31 août 2006
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2007
Époques
Moyen Âge
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
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