LK1067, 614 300/260 140. Höhe 409 m. Datum der Grabung: März-August 2003.
Bibliografie zur Fundstelle: W. Merz, Die Burgen des Sisgaus. Bd. 1, 137-165. Aarau 1909; www.archaeologie.bl.ch (Aktuell).
Geplante Bauuntersuchung vor Sanierung. Größe der Untersuchung ca. 1330 m². Burg.

Das Schloss Birseck oberhalb Arlesheim ist eine wichtige Landmarke im unteren Birstal und hatte als zeitweilige Residenz der Basler Bischöfe eine große Bedeutung. Nach einem Teileinsturz im Februar 2000 beschlossen Bund und Kanton eine umfassende Sanierung der Ringmauer. Als Grundlage für die Sanierung diente eine vorgängige archäologische Bauanalyse. Die Birseck ist damit die erste größere Baselbieter Burg, die nach modernen Standards dokumentiert wurde.
Über die Anfänge der Burg könnten nur Grabungen Klarheit verschaffen, die man bisher aber vermieden hat. Indizien weisen indes darauf hin, dass am selben Ort schon vor dem ersten fassbaren Bau, der durch Bauhölzer aus dem Winter 1243/44 datiert ist und bereits den Grundriss der heutigen Anlage definiert, ein Steinbau existiert haben muss. Von der Anlage des mittleren 13. Jh. stehen heute noch große Partien aufrecht, die an den grob gebrochenen Quadern aus dem örtlichen Rauracien-Korallenkalk erkennbar sind. In jüngeren Bauphasen wurde vermehrt ein Hauptrogenstein verwendet, der in etwa 250 m Entfernung ansteht. Schäden, die das Erdbeben von Basel 1356 angerichtet haben soll, ließen sich nicht einwandfrei nachweisen. Risse und Reparaturen in der Außenmauer sowie Indizien eines Brandes könnten mit dem Ereignis in Verbindung stehen. Um die Mitte des 15. Jh. wurde der Wohntrakt modernisiert, ab dem frühen 17. Jh. erfolgte eine Aufstockung um ein weiteres Geschoss. Weitere Um- und Ausbauten, die das Schloss im 17./18. Jh. zum repräsentativen Landvogteisitz machten, liegen außerhalb des untersuchten Bereichs. Nach Abschluss der Sanierungen wird die Ruine wieder in den englischen Garten der «Ermitage» integriert, in den sie seit dem 19. Jh. gehört.

Probenentnahmen: Dendrochronologie, C14, Mörtel (unbearbeitet).
Datierung: dendrochronologisch; archäologisch. 13. Jh. bis Neuzeit.
AKMBL, R. Marti