LK 1088, 631 440/250 324. Höhe 660 m.
Datum der Grabung: Januar 2008-Dezember 2010.
Bibliografie zur Fundstelle: W. Merz, Burgen des Sisgaus 2, 150-183. Aarau 1910; H. R. Heyer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft. 3, Der Bezirk Sissach, 135-138. Basel 1986; W. Meyer, Burgen von A bis Z. Burgenlexikon der Regio, 109-111. Basel 1981; M. Schmaedecke, Von der Adelsburg zum städtischen Verwaltungssitz. Der Ausbau der Basler Landvogteisitze im Hinterland der Stadt Basel. Forschungen zu Burgen und Schlössern 12, 101-110. München 2010.
Geplante Bauuntersuchung (Konservierung). Burg.
Aufgrund der historischen Überlieferung und der typologischen Einordnung glaubte man bisher, dass der mehrgeschossige Wohnturm von Neu-Homburg von Graf Hermann IV. von (Neu-)Homburg in der Zeit um 1240 erbaut wurde. Bei der vor und während der Konservierungsarbeiten durchgeführten Bauuntersuchung wurden drei in das Mauerwerk eingebundene Hölzer erfasst, die eine dendrochronologische Datierung des Baus ermöglichten. Bei den Hölzern eines Balkenkanals eines Schubriegels sowie bei zwei außen angebrachten Tragbalken wurden die Fälldaten "Ende des 13. oder zu Beginn des 14.Jh.", "1318 bis 1350, nach den 1320er-Jahren jedoch wegen der Breite der Jahrringe unwahrscheinlich" und "1337 bis 1356" festgestellt, wobei unsicher ist, ob der letztgenannte Balken wirklich im Originalverband war. Damit kann der Bau in die 1. Hälfte, möglicherweise sogar in das 1. Viertel des 14. Jahrhunderts datiert werden.
Die Ergebnisse der C14-Untersuchungen mehrerer Holzkohlepartikel aus dem Mauermörtel (796-1162 AD, 93,7%; 1206-1313 AD, 85,9%; 1216-1318 AD, 78,5%; weitere Analysen ergaben prähistorische Werte) erbrachten keine brauchbaren Ergebnisse. Die Neudatierung des Wohnturms zeigt, dass dieser erst unter dem Basler Bischof erbaut wurde, der die Herrschaft mit der Burg 1305 erworben hatte.
Der Aussenbau weist im unteren Bereich sorgfältiger gesetztes Mauerwerk auf als im oberen Bereich. Zudem sind nur unten Gerüsthebellöcher vorhanden. Da jedoch keine deutliche Trennung vom unteren zum oberen Mauerabschnitt festzustellen war, das Mauerwerk an der Innenseite den aussen erkennbaren Unterschied nicht aufwies und auch der Mörtel relativ einheitlich war, ist eine Zweiphasigkeit auszuschliessen. Der Befund der unterschiedlichen Struktur des Aussenmauerwerkes ist vielmehr durch die Verwendung unterschiedlicher Gerüste zu erklären. Im unteren Bereich erlaubte ein beidseitiges Stangengerüst mit Verankerungen im Mauerwerk das saubere Versetzen der Steine an Aussen- und Innenschale. Nachdem dieses Gerüst im oberen Bereich durch ein auf den Deckenbalken aufgebautes Bockgerüst im Innern ersetzt wurde, war ein sauberes Aufmauern der Aussenschale nicht mehr möglich, so dass sich dort eine weniger sorgfältige Mauerstruktur ergab. Horizontale Arbeitsfugen ließen mehrere Arbeitsschritte erkennen.
Im Laufe der Bauuntersuchung waren mehrere Ausbauetappen des Wohnturmes zu beobachten, die aus der Zeit nach 1400 stammen, nachdem die Stadt Basel die Herrschaft übernommen hatte und die Burg als Landvogteisitz ausbaute. Insbesondere handelt es sich dabei um Vergrößerungen der Fenster, aber auch um eine Erhöhung des Daches.
Die erhaltenen Teile der während der Basler Zeit nach 1400 erstellten Unterburg wurden in einem Zuge erbaut. Eine Ausnahme stellt der am Osttor (Läufelfinger Tor) stehende Rundturm dar, den man ebenfalls bald nach 1400 errichtete und 1539 für die Aufstellung von Geschützen mit Schießscharten und einem veränderten Aufbau versah.
Archäologische Funde: Bau, Gefäß- und Ofenkeramik, Glas, Metallfunde (Lesefunde aus dem Burgareal und dem näheren Umfeld). Probenentnahmen: C14; Dendrochronologie.Datierung: historisch; bauhistorisch; dendrochronologisch. Mittelalter; Neuzeit.
Archäologie Baselland, M. Schmaedecke.
Läufelfingen BL, Burgruine Neu-Homburg
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Détail de la chronique
Commune
Läufelfingen
Canton
BL
Lieu-dit
Burgruine Neu-Homburg
Coordonnées
E 2631440, N 1250324
Altitude
660 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois
Analyses
14C, dendrochronologie
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
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Date de début
01 janvier 2008
Date de fin
31 décembre 2010
Méthode de datation
14C, dendrochronologique, historique
Auteur.e
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Année de publication
2011
Époques
Époque moderne, Époque contemporaine, Moyen Âge
Type de site
habitat (château-fort/château)
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
céramique (élément architectural (prélevé)), verre
Os
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Matériel botanique
bois/charbon de bois
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