LK 1033, 716 250/281 000. Höhe 395 m.
Datum der Sondierungen: Februar-April 2002.
Bibliographie zur Fundstelle: SPM II, 327f.; J. Winiger/A. Hasenfratz, Ufersiedlungen am Bodensee. Antiqua 10, 84-153. Basel 1985; K. Keller-Tarnuzzer/H. Reinerth, Urgeschichte des Thurgaus, 184-188. Frauenfeld 1925.
Sondierungen (geplante Schutzmassnahmen).
Seeufersiedlung.

Seit den archäologischen Untersuchungen 1982/83 (Winiger/Hasenfratz 1985) steht fest, dass die östlich der Deltaspitze gelegene Station Schanz ihrer exponierten Lage wegen zu den stark gefährdeten Ufersiedlungen des Bodensees zählt. Im weiteren erlitt die Fundstelle durch die Verlegung eines Stromkabels 1983 beträchtliche Schäden. Im Hinblick auf geplante Schutzmassnahmen sah sich das Amt für Archäologie zu einer erneuten und erweiterten Bestandesaufnahme sowie zur Abklärung des heutigen Schadenbildes veranlasst.
Mit über 260 Kernbohrungen wurde die 1982/83 bereits festgestellte Ausdehnung des Siedlungsareals präziser erfasst. Auf einer Fläche von rund 150 m² wurde zudem der Seegrund vom Schlick befreit. Dabei fanden sich über 270 Pfostenstellungen; sie wurden eingemessen und verprobt. Ein Vergleich mit der Befundsituation von 1982/83 zeigt, dass nicht nur das im Seegrund aufstossende Kulturschichtenpaket permanent abgetragen wird, sondern dass offensichtlich auch die schützenden Deckschichten im seewärtigen Bereich dem Erosionsprozess stark ausgesetzt sind.
Die neu gewonnenen Dendrodaten liegen zwischen 3735 und 3608 v. Chr. Bezieht man die bereits bekannten Schlagdaten ein, lassen sich während rund 180 Jahren (3735 bis 3556 v.Chr.) Bauaktivitäten nachweisen, wobei wenigstens fünf eigentliche Schlagphasen zu erkennen sind.

Funde: Keramik, Stein- und Silexgeräte.
Probenentnahmen: Holzartenbestimmung an Pfahlresten (Labor für Quartäre Hölzer, W. Schoch); Dendrochronologie (Labor für Dendrochronologie Zürich, T. Sormaz).
Datierung: archäologisch, dendrochronologisch. Pfyner Kultur, 38.-36. Jh.
Amt für Archäologie TG.