LK 1033, 2715 714/1 280 540. Höhe 394 m.
Datum der Sondierung: 1.2.-26.3.2021.
Bibliografie zur Fundstelle: Winiger, J./Hasenfratz, A. (1985) Ufersiedlungen am Bodensee. Antiqua 10, 35-83. Frauenfeld; JbAS 90, 2007, 144 (mit älterer Literatur); JbAS 91, 2008, 170; JbAS 92, 2009, 274.
Sondierung, Monitoring.

Grösse der Sondierung 439 m². Seit den archäologischen Untersuchungen 1981/83 durch Josef Winiger und Albin Hasenfratz steht fest, dass die Ufersiedlungen in der Turgibucht in Steckborn trotz ihrer relativ geschützten Lage stark gefährdet sind, zumal sich die Fundstelle seit mehreren Jahrzehnten im Bereich eines Yachthafens und in einem grossen Bojenfeld befindet. Intensivere Untersuchungen begannen 2006 mit Kernbohrungen zwecks Feststellung der Siedlungsausdehnungen. In der Folge wurden bis 2009 mehrere Sondierflächen angelegt und nun zwölf Jahre später erneut eine Gesamtfläche von 439 m² systematisch untersucht. In dieser Fläche wurden der Seegrund vom Schlick befreit, Fundobjekte quadratmeterweise geborgen und sämtliche Hölzer kartiert und beprobt. Bis auf rund zwei Dutzend Hölzer handelt es sich ausschliesslich um senkrechte Pfähle, vorwiegend aus Weichhölzern. Eichen sind stark untervertreten. In verschiedenen Bereichen konnte der Umfang und Verlauf der am Seegrund aufstossenden Kulturschichten der Pfyner und der Horgener Kultur sowie der Schnurkeramik genauer kartiert und dokumentiert werden. Da bisher nur kleinflächige oder eher schmale Bereiche untersucht wurden, die für die Befundanalyse nur bedingte Aussagekraft haben, schloss man die Felder der diesjährigen Untersuchung direkt an diejenigen von 2007-2008 an. Somit liegt nun eine vollständig kartierte, lückenlos zusammenhängende Fläche von 744 m² vor. Die Analysen der 2865 Holzproben sind noch nicht abgeschlossen und auch die Pfahlfeldanalyse steht noch aus. Ergänzend zu den bekannten Datierungen der Pfyner Kultur und der Schnurkeramik zeichnen sich aufgrund neuer Waldkantendatierungen weitere Bauphasen ab.

Archäologische Funde: Silices (u.a. Dickenbännlispitzen), Felsgesteinsartefakte (Steinbeile, Netzsenker, Bohrkern einer Lochaxt, Kalksteinperlen), Netzschwimmer aus Rinde, Gefässkeramik, Tierknochen.
Probenentnahmen: Holz- und Sedimentproben, archäobotanische Makroreste.
Datierung: archäologisch; dendrochronologisch. Pfyner Kultur, Horgener Kultur, Schnurkeramik. Waldkantendatierungen: 3856 v. Chr., 3849-3844 v. Chr., 3839-3834 v. Chr., 3309-3307 v. Chr., 2739 v. Chr., 2695-2687 v. Chr.
Amt für Archäologie TG.