LK 1073, 714 720/265 290. Höhe 650 m.
Datum der Grabung: 27.5.-18.12.2009.
Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: A. Knoepfli, Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. I, Der Bezirk Frauenfeld, 335-348. Basel 1950.
Ungeplante Notgrabung (Neubau Tiefgarage und Vinothek). Grösse der Grabung ca. 300 m².
Siedlungen.
Der Sonnenberg ist ein eindrücklicher Molassehügel ob Stettfurt, von dem aus man das Lauchetal bis zum Säntis überblickt. Seit dem 12. Jh. steht hier ein Schloss. Die heute noch vorhandenen Gebäude wurden nach dem Brand eines Vorgängerbaus um 1596 n. Chr. errichtet. Bei statischen Untersuchungen für geplante Umbauten auf der Nord- und Ostseite des Schlosses wurden mächtige holzkohlehaltige Schichten angeschnitten. Prähistorische Keramik aus dem Aushub der angelegten Schnitte zeigte, dass das Hügelplateau bereits früher besiedelt war. Dabei handelt es sich um neu entdeckte Fundstellen.
Bei nachfolgenden Notgrabungen wurde in den darauf folgenden Monaten eine Fläche von etwa 300 m² entlang der Böschung des Plateaus archäologisch untersucht. Hier hatten sich im Durchschnitt 1 m dicke Schichten mit Funden aus der Pfyner und der Horgener Kultur erhalten. Wie die Lage, aber auch die Fundmenge und Erhaltung vermuten lassen, handelt es sich um Abfallschichten ausserhalb eines Siedlungsbereichs. Das Fundmaterial umfasst eine erstaunliche Menge an Knochen- und Geweihartefakten, Beilklingen aus Felsgestein sowie Silexartefakte. Bei der Analyse von ersten Sedimentproben fanden sich Mikrofauna, darunter z.B. Fischwirbel, sowie Getreidekörner. Hüttenlehm zeigt, dass der Abraum von Gebäuden ebenfalls über die Kante entsorgt wurde. Die Hausstandorte selbst sind auf dem Plateau und somit hauptsächlich unter dem heutigen Schloss zu suchen. Hier dünnen die Kulturschichten deutlich aus. Nachgewiesen sind aber ein verdichteter, kiesiger Baugrund der Horgener Besiedlung und einzelne Pfostengruben. Darüber haben sich holzkohlehaltige Nutzungsschichten aufsedimentiert.
Die meisten freigelegten Baubefunde durchschlagen die jungsteinzeitlichen Schichten in der Regel von einem höheren Niveau. Neben älteren Pfosten entlang der Plateaukante, die über Gruben mit Keilsteinen gut fassbar sind, wurden entlang der Plateaukante während den jüngsten erkannten prähistorischen Baumassnahmen massive Steine aufgeschichtet. Leider wurden diese Befunde während der Erstellung der Schlossumfassungsmauer teilweise abgetragen. Bronzezeitliche Keramik aus stratigraphisch unsicherem Zusammenhang lässt eine entsprechende Datierung der Baureste vermuten.
Neben Pfyner und Horgener Keramik wurden im Fundmaterial mehrere Fragmente aus der Rössener Kultur identifiziert. Darunter befindet sich ein gut erhaltener, einstichverzierter Kugelbecher.
Archäologische Funde: Keramik, Knochen, und Geweihartefakte, Stein, Silex, Bronze.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Schlämmproben; Sedimentproben; C14- und Holzartenproben.
Datierung: archäologisch. Rössen; Pfyn; Horgen; Bronzezeit.
Amt für Archäologie TG.
Stettfurt TG, Sonnenberg
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Détail de la chronique
Commune
Stettfurt
Canton
TG
Lieu-dit
Sonnenberg
Coordonnées
E 2714720, N 1265290
Altitude
650 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
Oui
Prélèvements
bois/charbon de bois, échantillons de boue archéobiologiques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
300 m2
Date de début
27 mai 2009
Date de fin
18 décembre 2009
Méthode de datation
14C, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2010
Époques
Néolithique, Âge du Bronze
Type de site
habitat
Type d'intervention
--
Mobilier archéologique
céramique, matériel organique, pierre, métal
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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