LK 1073, 711933/262412. Höhe 526 m.
Datum der Untersuchung: Mai 2011, Februar/März 2013
Bibliografie zur Fundstelle: A. Knoepfli, Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Der Bezirk Frauenfeld. Die Kunstdenkmäler der Schweiz 23, 447. Basel 1950.
Bauuntersuchung (Gebäudeumbau).
Siedlung.

Der ehemalige Vogteisitz ist auf einer kleinen Anhöhe am Rand des Dorfkerns gelegen und diente ab dem 15./16. Jh. als Gerichts- und Verwaltungsbau. Das bestehende Gebäude wurde gemäß historischen Quellen nach dem Brand des Vorgängers 1656/57 im Auftrag von Johann Benedikt Harder errichtet. Es ist viergeschossig, gestelzt, weist ein steiles Giebeldach auf und ist aktuell in zwei Hälften mit separaten Eingängen unterteilt (Wängistrasse 14/16). Anlässlich Renovationsarbeiten konnten der östliche Gebäudeteil bereits 2011 und 2013 durch das Amt für Archäologie punktuell untersucht und Holzproben zur dendrochronologischen Analyse entnommen werden. Zusätzlich erfolgte eine umfassende Aufnahme des Baubestandes im Auftrag des Amts für Denkmalpflege Thurgau durch das Netzwerk Bau & Forschung (A. De Carli und C. Marinowitz).
Im Kellergeschoss bezeugen brandgerötete Steine, ein sekundär in der Ostwand eingebauter, verkohlter Lagerbalken (Streifbalken, Kopfrähm) mit Fälldatum um 1620 und ein Unterzugsbalken mit Fälldatum vor 1650, dass Teile eines Vorgängerbaus in den Baubestand integriert wurden. Die weiteren Holzproben bestätigen die Errichtung des Baus um 1660.
Bei den aktuellen Abbrucharbeiten im Erdgeschosstreppenhaus wurden in der Fachwerkwand zwei Ofenkachelteile gefunden, welche einen König darstellen und aufgrund des Stils ins 17. Jh. datiert werden. Zudem wurden bei den Umbauten mehrere Münzen aus dem 17./18. Jh. sowie ein Wallfahrtsabzeichen gefunden.

Archäologische Funde: Bemalte Ofenkachel, Münzen, Wallfahrtsabzeichen.
Probenentnahmen: Bohrkerne zur Dendrodatierung.
Datierung: archäologisch. 17./18. Jh. - dendrochronologisch. 1620 ± 10; 1638 ± 10; nach 1660 (Splintholz).
Amt für Archäologie TG.