LK 1115, 751 500/230 270. Höhe 540 m.
Datum der Grabung: Februar/März und Oktober 2000.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 83, 2000, 261f.; U. Gollnick, Mittelalter, 2001, 1, 26-36.
Geplante Notgrabung (Bauprojekt). Grösse der Grabung ca. 270 m².
Siedlung (Burg).

Talseitig wurde der Südteil des grossen Hofes der trapezförmigen Kernburg (23,5 × 22 m) vollständig untersucht, da er einem bewilligten Bauprojekt weichen musste. Im Burghof waren auf drei Seiten hölzerne Einbauten, Drainagen und weitere Baumassnahmen nachzuweisen.
Im hangseits gelegenen Wohnturm (9,5 × 19,0 m) wurden zwei Sondierschnitte angelegt, um die Schichtenfolge zu klären. Auf dem horizontal anstehenden Material lag eine 5 cm starke, Holzkohle enthaltende Schicht. Sie ist jünger als die Westmauer und älter als die Ostmauer des Wohnturms; sie gehört in die Bauzeit. Die Westmauer stösst im unteren Bereich gegen die Nordmauer, darüber stehen die beiden Mauern im Verband. Zwei C14-Daten stellen die Schicht ins 13. Jh., was mit den bau- und fundtypologischen Überlegungen übereinstimmt. Im zerstörten Wohnturm war zu einem unbestimmten Zeitpunkt ein mächtiger Kalkofen errichtet worden, um die Steine der Ruine zu rezyklieren. Die Ruinen des Wohnturmes werden aufgefüllt und die Aussenmauern restauriert.

Faunistisches Material: einige Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: zwei C14-Proben.
Sonstiges: Ofen- und Gefässkeramik, Metallfunde.
Datierung: archäologisch; historisch; C14: UZ-4471/ETH23332, 780 ± 50 BP; UZ-4472/ETH-23333, 760 ± 50 BP. Kalibriert nach Radiocarbon 35, 1993 (1 sigma): 1215-1278/1230-1287 AD. 13. Jh.
KA SG, M. Schindler/Atelier d'archéologie médiévale sa, W. Stöckli.