LK 1050, 658 210/274 554. Höhe 313 m.
Datum der Prospektionen: 16./17.6.2014.
Bibliografie zur Fundstelle: W. Drack, Die spätrömische Grenzwehr am Hochrhein. Archäologische Führer der Schweiz 13, 28 (mit Verweis auf ältere Literatur). 2. überarbeitete Auflage, Basel 1993; M. Balmer, Die spätrömischen Kleinbefestigungen am Hochrhein zwischen Kaiseraugst und Koblenz, 178-180 (mit Verweis auf weitere Literatur). Unpublizierte Lizentiatsarbeit am Institut für Urgeschichte und Archäologie der Römischen Provinzen der Universität Bern 1996.
Wachturm.

Im Rahmen des von der KA AG und der Vindonissa-Professur lancierten Projekts zur Erforschung, Sanierung und «mise en valeur» der spätantiken Wachtürme und militärischen Anlagen am Hochrhein, führte Hansruedi Schaffner (Möhlin) im Bereich des heute nicht sichtbaren Wachturms geomagnetische Prospektionen durch. Im konkreten Fall interessierte namentlich, ob sich der bis ins 19. Jh. hinein als Steinbruch genutzte und erst 1914 archäologisch untersuchte Wachturm exakt lokalisieren lässt. Die geomagnetischen Untersuchungen umfassten eine rund 20 x 20 m große Fläche und erfolgten mit Hilfe eines Gradiometers der Marke Fluxgate FM256.
Im fraglichen Areal - einer leichten, im Gelände noch gut erkennbaren Erhebung - zeichneten sich auf dem Magnetogramm sehr deutliche Anomalien ab. Sie dürften jedoch nicht ausschließlich die weitgehend ausgeraubten Überreste des rund 10 x 10 m großen Wachturmes anzeigen, sondern auch einen bei den Ausgrabungen an der NW-Ecke des Wachturmes entdeckten mittelalterlichen oder (früh)neuzeitlichen Kalkbrennofen.
Im nordwestlichen Teil der Fläche zeichnete sich - rund 10 m vom Wachturm entfernt - andeutungsweise eine kreisförmige Anomalie ab. Es handelt sich dabei höchstwahrscheinlich um den rund 3,5 m breiten und rund 0,5 m tiefen Umfassungsgraben, den Karl Stehlin 1914 in einem rund 17 m langen, östlich des Wachturmes angelegten Sondierschnitt beobachtet hatte. Die geomagnetischen Prospektionen sollen in den nächsten Jahren fortgesetzt werden, um den Umfassungsgraben vollständig zu erfassen.

Archäologische Funde: keine.
Datierung: archäologisch; historisch. Spätantike, wohl zwischen 369 und 374 n. Chr.; Mittelalter; Neuzeit.
KA AG/Vindonissa-Professur Uni Basel, H. Schaffner und P.-A. Schwarz.